In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der Traditionshersteller in Solingen immer weiter zurückgegangen. Güde stemmt sich mit hervorragenden Küchenmessern gegen diesen Trend. Seit der Gründung des Unternehmens durch Karl Güde (1910) wird konsequent auf Qualität und Erfindergeist gesetzt. Besonders stolz ist man bei den Solinger Messerschmieden von Güde beispielsweise auf den Wellenschliff. Dieser wurde 1941 von Franz Güde (Sohn des Gründers) entwickelt.
Der Wellenschliff erhöht Schneidfähigkeit und Schnitthaltigkeit eines Messers deutlich. Heute findet man dieses Schleifverfahren bei Herstellern auf der ganzen Welt. In Erinnerung an diese technische Leistung wird heute noch das Franz Güde Brotmesser hergestellt. Ein imposantes Küchenwerkzeug mit einer 32er Klinge.
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Güde arbeitet fast ausschließlich mit geschmiedeten Klingen. Im Gegensatz zu den zumeist ausgestanzten Klingen preiswerterer Messer, haben diese eine optimale Klingengeometrie (eine Verjüngung vom Rücken zur Schneide und vom Griff zur Spitze). Dadurch arbeitet das Messer sehr leicht und widerstandsarm. Zudem verbessert sich durch das Schmieden das Materialgefüge mit positiven Effekten auf Schnitthaltigkeit und Schärfbarkeit.
Güde Messer Serien im Messerspezialist Shop
Güde Alpha Olive
Die Güde Alpha Olive Serie gehört zu Beliebtesten des Herstellers. Sie besteht aus knapp 30 verschiedenen Messern. Vom kleinen Schälmesser, über Kochmesser in sämtlichen Größen bis hin zu Exoten, wie das Chai Dao (eine Art Chinesische Kochmesser), ist alles dabei. Die Klingen bestehen aus geschmiedetem CMV Stahl. Sie werden auf etwa 56-57 HRC eisgehärtet. Die Messer liegen ordentlich schwer in der Hand. Sie sind durch den Knauf am Ende des Griffes perfekt ausbalanciert. Eine sehr schöne Serie und sicherlich ein Aushängeschild für das Solinger Messermacherhandwerk.
Karl Güde
Die Karl Güde Messer Serie geht auf die Originalmesser von Karl Güde, dem Gründer der Güde Messermanufaktur zurück. Hier wird mit Kirschholz auf ein traditionelles Griffmaterial zurückgegriffen. Kirschholz hat die Eigenschaft, dass sich bei Feuchtigkeit die Fasern aufrichten. So liegt es sicher und fest in der Hand. Verbunden werden die Griffschalen ebenfalls klassisch mit drei Messingnieten. Auf der Klinge, die aus geschmiedetem CMV Stahl besteht (rostfrei / 56 HRC), ist das alte Güde Palmenlogo aufgebracht. Eine der schönsten Serien von Güde. Leider gibt es hier nur eine überschaubare Anzahl verschiedener Messer.
Güde Gussstahl
Wer den etwas größeren Pflegeaufwand nicht scheut, ist bei der Güde Gussstahl Serie goldrichtig.Carbonstahl war ein fast in Vergessenheit geratenes Klingenmaterial. Zu Unrecht, wie heute immer mehr Messerkenner entdecken. Zwar ist dieses Material nicht rostfrei, dafür entschädigt es mit unerreichten Schneideigenschaften und einer längeren Standzeit. Carbonstahl lässt sich wesentlich feiner ausschleifen, was die Klinge natürlich um einiges schärfer macht. Besonders schön sich hier auch die Griffe aus Makassar Ebenholz.
Güde Synchros
Eine völlig neuartige Griff-Klingengeometrie hat Güde für die Synchros Serie entwickelt. Hand und Klinge bilden eine Einheit. Es kann wie gewöhnt oder übergriffig oder in einer Kombination aus beiden Führungstechniken gearbeitet werden. Trotz des hohen Eigengewichtes der Synchros Messer lassen sie sich leicht und sehr präzise führen. Etwas Eingewöhnung ist aber auf jeden Fall erforderlich. Die Griffe bestehen aus geräuchertem Eichenholz. Für die geschmiedete Klinge wird der bewährte Thyssen X50 verwendet.
Güde Damast
Die mit Abstand interessanteste Serie des Herstellers sind Güde Damastmesser. In Zusammenarbeit mit Markus Balbach (einen der renommiertesten europäischen Damastschmiede) entstehen Werkzeuge, die man schon fast als Kunstwerk bezeichnen muss. Mit den Standard / industriell hergestellten Damastklingen hat das recht wenig zu tun. Bei solchen Messern hat der Damast ja eine mehr oder weniger optische und stützende Funktion. Bei den Güde Messern wird durchgängig geschmiedeter wilder Damast verwendet. So wurden bereits im Altertum Klingen mit erstaunlichen Eigenschaften erzeugt. Die Preise für diese Raritäten bewegen sich dann aber leider auch in einem Bereich, bei zum Wunsch nach einem guten Messer auch eine ordendentliche Portion Leidenschaft für das Besondere hinzukommen muss.
Güde "The Knife"
Güde "The Knife" ist ein Messer mit völlig neuartigen Griff/Klingenkonzept. Damit erfindet Güde das Messer in gewisser Weise neu. Es wird nicht klassisch am Griff geführt, sondern mit einem Übergriff (ähnlich der asiatischen Küche). Ein interessantes Konzept dass aber eine kräftige Hand und die Bereitschaft zum Erlernen einer neuen Schneidtechnik voraussetzt.
Legendäres Franz Güde Brotmesser. Mit einer Klingenlänge von 32 cm sieht es sehr imposant aus. Auch große Brotleibe können damit wirklich geschnitten (und nicht zerquetscht) werden.
Klingenlänge: 32 cm
Gesamtlänge: 45 cm
Klingenhöhe: 4,7 cm
Gewicht: 380 Gramm
Bei Güde wird an den traditionellen und bewährten Produktionsverfahren festgehalten. Von Anfang an wurden bei Güde die Messer aus einem Stück Stahl im Gesenk geschmiedet. Das bedeutet: Es gibt keine Übergänge zwischen Griffstahl (Erl) und Klingen und damit auch keine Sollbruchstelle. Die Messer sind dadurch sehr dauerhaft. Hier werden quasi begehrte Erbstücke produziert.Auch die Weiterbearbeitung erfolgt weitgehend von Hand. Die Messer werden geschliffen, mit Griffen versehen und
von Hand abgezogen. Der Vorteil der Handarbeit liegt in der permanenten Qualitätskontrolle durch erfahrene Mitarbeiter, die sehr flexibel auf kleinste Veränderungen der Ausgangsprodukte reagieren können. Ein deutlicher Vorteil gegenüber der industriellen Massenproduktion. Güde war in punkto Qualität schon von je her einer der Spitzbetriebe in Solingen und während viele Betriebe schließen mussten, geht es hier sehr erfolgreich weiter. Momentan wird das Unternehmen von Dr.Karl Peter Born, dem Urenkel des Gründers, in 5. Generation geführt. Es handelt sich nach wie vor um einen Familienbetrieb.
Die Palmen
Ob als Erinnerung an eine Reise in südliche Länder oder in Anlehnung an den zur Jahrhundertwende boomenden Südamerikanischen Markt – im Jahr 1923 wurden die drei Palmen als Markenzeichen von Güde eingeführt und wurden zum weltweit bekannten Symbol für Messer- Qualität Made in Solingen.
Interaktiver Blick in die Werkstätten im Solinger Werk
Der lange Weg bis zum fertigen Messer
Hier haben wir einige Impressionen aus der Güde Produktion zusammengestellt. Insgesamt sind es über 70 Arbeitsschritte bis zum fertigen Messer. Klar das so ein Messer nicht 20 EUR kosten kann. Es gibt dazu auch einen kleinen Film bei Youtube.