Damastmesser

Damastmesser sind die Königsklasse der Küchenmesser. Damast ist mehrfach gefalteter Stahl, der die guten Eigenschaften von verschieden harten Stählen in sich vereint. Heute wird der Damast zumeist als zähes Stützmaterial für einen sehr harten Schneidkern verwendet. Kernloser Damast ist eher selten geworden. Bei der Güte der heute hergestellten Stähle bringt eine Schneide aus Damast nur noch marginale Vorteile. Bei Messerspezialist finden Sie Damastmesser in beiden Varianten.

Damast Küchenmesser

 

Damastmesser gehören unbestritten zu den optischen und technischen Highlights einer guten Küchenausstattung. Dieses ganz besondere Klingenmaterial war lange Zeit fast schon in Vergessenheit geraten. Heute erfreut es sich, dank eines gestiegenen Qualitätsbewusstseins, wieder zunehmender Beliebtheit.

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Warum wird Damast bei Messern eingesetzt?

Bei Küchenmessern stecken die Hersteller in einem Zwiespalt. Einerseits sollen die Messer sehr hart und dadurch scharf und standfest sein. Andererseits sollen die Messer aber auch stabil und robust sein. Beides zusammen ist aber sehr schwierig umzusetzen. Macht man den Stahl zu hart, wird er spröde und bricht leichter. Macht man ihn weicher und zäh, ist das Messer zwar stabil, es lässt sich damit aber keine ordentliche Schärfe erzeugen.

Die Lösung für dieses Problem ist es, die guten Eigenschaften zäher und harter Stähle miteinander zu vereinen. Dazu werden verschiedene Schichten Stahl miteinander verschmiedet. In der einfachen Form sind das drei Lagen (zäh-hart-zäh), in der Königsdiziplin – dem Damast – sind es viele Lagen. Traditionell wird dieser durch Faltung und fortwährendes Neuverschmieden erzeugt. In moderneren Verfahren kommen gewaltige Walzen zum Einsatz.

Was sind die Vorteile von Damastmessern?

Damastmesser sind zumeist die Spitzenprodukte einer jeden Messerschmiede. Hohe Stabilität, gute Schärfe und lange Standzeit sind die Eigenschaften, die ein gutes Damastmesser mitbringen sollte. Unvergleichlich ist die Ästhetik der Klingenoberfläche. Auch für den Griff wählen viele Hersteller hochwertige Materialien, um ein Spitzenprodukt präsentieren zu können.

Weitere Vorteile:

  • stabile Klinge
  • hohe Langlebigkeit
  • extremes Schärfepotential
  • leicht nachschärfbar

Natürlich hat Damast immer auch eine äshetische Komponente. Wer rein an der Funktion des Messers interessiert ist, wird mit einer guten dreilagigen Klinge ebensogut arbeiten können.

Keine Scheu vor der scharfen Klinge eines Damastmessers

Es gibt keinen Grund, die Damastmesser wegen ihrer Schärfe zu fürchten – im Gegenteil: Viele Unfälle in der Küche entstehen nicht wegen zu scharfen, sondern wegen zu stumpfen Messern, da diese beim Arbeiten schnell abrutschen und dabei tiefe Schnitt- und Schürfwunden verursachen können. Damast hat ein hohes Schärfepotential und lässt sich in der Regel leicht nachschärfen (egal, ob Damast mit Kernstahl oder kernloser Damast). Das erlaubt ein Arbeiten ohne großen Druck.

Die Lebensmittel lassen sich wesentlich kraftsparender zubereiten: Tomatenscheiben fransen nicht aus; Fisch, auch für Sushi, kann von Laien ohne Mühen filetiert und von seiner Haut befreit werden. Sauber geschnittenes Fleisch erfreut das Auge und lässt sich geschmacksintensiver braten oder kochen, da die Faserstrukturen nicht zerstört werden. Gemüse wie Stangensellerie, Möhren und Paprika kann mithilfe der Damastmesser rascher als in einer Küchenmaschine zerkleinert und binnen Minuten zu einem gesunden Salat angerichtet werden.

Unsere Damastmesser Serien im Shop:

Merkmale von Damastmessern

  • vielfach gefaltener Stahl
  • mit Kernstahl oder kernlos
  • zumeist die Topserien der Schmieden
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Wie wird eine Damastklinge hergestellt?

Kernloser / wilder DamastBeim traditionellen wilden Damast werden zwei Stähle miteinander verschmiedet, anschließend gefalten und erneut verschmiedet. Diese Prozedur kann beliebig oft wiederholt werden. Am Ende entsteht ein Material mit vielen Schichten, welches die positiven Eigenschaften beider Ausgangsstähle miteinander vereint. Je mehr Schichten, desto hochwertiger ist der Damast. Zahlreiche Materialübergänge direkt an der Schneide sorgen für einen leichten Sägeeffekt und lassen die Klinge noch leichter schneiden. Heute ist diese Form fast ausschließlich bei handgemachten Messern zu finden. Nur wenige Schmiede beherrschen die schwierige Technik. Zu Ihnen gehören beispielsweise Markus Balbach, Uli Hennicke oder der Japaner Mazami Azai. Messer dieser Ausnahmehandwerker kosten dann aber auch recht stolze Summen.

Damast mit KernstahlViel verbreiteter als der wilde Damast sind Damastmesser mit Kernstahl. Der sehr harte Kern wird vom Damast nur gestützt und ummantelt. Diese moderne Form hat sich seit Jahrzehnten bewährt und wird immer weiter entwickelt. Die harte Kernlage besteht zumeist aus VG oder AUS Stählen. Auch pulvermettalurgisch hergestellte Stähle (z.B. SG2) kommen hier zu Einsatz. Die Anzahl der Damastschichten ist hier von untergeordneter Bedeutung. Es kann auch nur jeweils eine sein, wie es beim 3-Lagenstahl der Fall ist. Der Effekt bleibt der Gleiche. Allerdings ist die Ästhetik eines beispielsweise 62lagigen Nickeldamastes unübertroffen. Die Materialübergänge spiegeln sich in leichten wellenförmigen Linien entlang der Klinge wider und lassen das Messer ungleich wertiger erscheinen.

Welche Hersteller bieten gute Damast Küchenmesser an?

Fast alle Premiumhersteller bieten inzwischen auch eine Auswahl an Damastmessern an. Insbesondere japanische Hersteller nutzen Damast schon sehr lange und haben große Erfahrung mit diesem Material. Wir haben bei Messerspezialist in unserer Kategorie Damastmesser natürlich die großen Marken wie Kai, Kasumi oder Yaxell mit verschiedenen Messerarten im Sortiment. Aber auch kleinere Hersteller haben sehr gute und auch optisch interessante Modelle im Programm (Tamahagane, Sakai Takayuki, Nagomi). Diese Hersteller sind eher in Japan bekannt. Besonders exklusiv sind natürlich die handgeschmiedeten Messer, wie beispielsweise die von Uli Hennicke, Markus Balbach, Kamo Katsuyasu oder Kamo Shirou.

Ursprung von Damast

Damaszenerstahl wurde, nach gesicherten Erkenntnissen, vor weit über tausend Jahren gefertigt. Jedoch werden bereits den Kelten erste Erfahrungen mit dem Material zugesprochen. Das Verfahren war die Hochtechnologie antiker und mittelalterlicher Schmiede. Erst durch Damast wurde es möglich harte und zugleich flexible Klingen herzustellen. Der Namen Damaszener Stahl geht auf die syrische Stadt Damaskus zurück. Zwar wurde der Stahl hier nicht erfunden, jedoch war die Metropole ein bedeutendes Handelszentrum für Damastmesser und Schwerter.

Wie kann man ein echtes Damastmesser erkennen?

Damast ist sehr begehrt und es lassen sich gute Preise damit erzielen. Das ruft natürlich auch Billiganbieter auf den Plan. In den meisten Fällen wird hier aber nur die schöne Optik des Materials kopiert. Die Wellen oder Torsionsmuster werden einfach nur grafisch aufgebracht. Mit Damaststahl hat das nichts zu tun. Leider erkennt man das oft erst nach Ingebrauchnahme. Die Muster lösen sich nach einiger Zeit ab. Beim Schleifen bzw. Polieren der Klinge wird es noch schneller deutlich.

Echter Damast ist im Vergleich zu anderen Stahlsorten in den meisten Fällen auch fühlbar. An den Materialübergängen entstehen ganz leichte Unebenheiten. Bei sehr genauem Hinschauen erkennt man die Schichten auch am Rücken des Messers. Bei hochpolierten Klingen ist das jedoch nur schwer zu sehen bzw. zu spüren.

Ein wichtiger Qualitätsindikator ist auch die Messerform. Geschmiedete Klingen verjüngen sich von oben nach unten. Billige Klingen werden in der Regel nur aus einem Blech gestanzt und dann unten angeschliffen. Entsprechend groß ist der Widerstand beim Schneiden.

Muss es unbedingt Damast sein?

Damastmesser sind nicht pauschal besser als beispielsweise Klingen aus einem Drei-Lagen-Stahl. Die zähen Außenlagen einer dreilagigen Klinge erfüllen den gleichen Zweck wie der Damast (bei Damastmessern mit Kernstahl). Meistens sind jedoch die Damastmesserserien die Aushängeschilder der Hersteller und so haben wir es hier tatsächlich häufig mit den besseren Messern zu tun. Gute Alternativen zum Damast sind Messer aus Drei-Lagen-Stahl. Beispiele für solche Messer sind Tamahagane Tsubame, Tamahagane San, Tojiro DP HQ, Tojiro 3Lagen Eco oder Kanetsugo Myabi.

Pflege von Damastmessern

Damastmesser reinigen

Damastmesser sind nicht rostfrei, trotzdem ist die Pflege recht unkompliziert. Vermeiden Sie Feuchtigkeit. Das Messer sollte selbstverständlich niemals eine Spülmaschine von innen sehen, da die Reinigung darin den Stahl angreifen kann. Nach dem Benutzen einfach mit warmem Wasser säubern, trocknen und zurück in den Messerblock. Wird es längere Zeit nicht benutzt, schützt etwas Klingenöl.

Damastmesser schärfen

Leider gibt es nur noch wenige gute Schleifereien, denen Sie Ihre Messer vorbehaltlos anvertrauen können. Man sollte sich als Besitzer so eines Schatzes also unbedingt auch mit dem Thema Schärfen beschäftigen. Das Optimum zum Schleifen eines Damastmessers ist der Schleifstein. Hier bietet sich ein Kombistein mit den Körnungen 1000 und 3000+ an. Alternativ kann das Messer mit einem keramischen Wetzstab scharf gehalten werden. Dazu sollte dieser regelmäßig benutzt werden (vor Beginn der Arbeit). Näheres erfahren Sie in unserer Anleitung zum Messer schärfen.