Handgeschmiedete Messer
Handgeschmiedete Messer sind nicht automatisch besser als industrielle hergestellte Produkte. Meistens ist es aber tatsächlich so, denn ein guter Schmied ist in der Lage, den Stahl zu lesen und das Optimum aus jedem Werkstück herauszuholen. Dieses individuelle Eingehen auf die Ausgangsmaterialien ist in einer Massenproduktion nicht möglich. Zudem spielt es hier in der Kalkulation kaum eine Rolle, ob der Grundstoff ein paar Euro teurer ist. Es ist einfach eine Frage der Handwerkerehre, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Bei Messerspezialist sind wir immer bestrebt, ein breites Sortiment an handgeschmiedeten Messern bereitzuhalten. So versuchen wir einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dieses spannende Handwerk zu erhalten.
Traditionelles Handwerk
Handgeschmiedte Messer lassen die Herzen vieler Messerliebhaber höherschlagen. Abseits der Massenproduktion finden sich ganz besondere Stücke und echte Raritäten. Ein guter Messerschmied ist in der Lage das Optimum aus jedem Material herauszuholen und muss bei der Gestaltung viel weniger Kompromisse machen.
Bei Messerspezialist finden Sie handgeschmiedete Messer aus Deutschland, Japan und Finnland. In diesen Ländern gibt es eine jahrhunderte alte Tradition bei der Klingenherstellung. Besonders gepflegt wird diese in Japan. Die besten Messerschmiede tragen hier den Ehrentitel „Dentoukougeishi“. Es ist der höchste Meistergrad in Japan und bedeutet in etwa „Hüter des traditionellen Handwerks“. Er wird vom Wirtschaftsministerium erst nach langjähriger Tätigkeit verliehen. Zu ihnen zählen Schmiede wie Kamo Shirou, Saji Takeshi oder Masanobu Okada.
Aber auch in Europa finden sich hervorragende Handwerker in diesem Bereich. Markus Balbach beispielsweise fertigt einen der besten Damaste weltweit. Für seine besondere Formensprache ist Uli Hennicke von der Hohenmoorer Messermanufaktur bekannt. Der Finne Roselli hat einen Carbonstahl mit fantastischen Eigenschaften entwickelt und setzt diesen für seine Puukko Messer ein.
Pflege
Handgeschmiedete Messer sind im Preis meist kostenintensiver. Hier lohnt sich also eine gute Pflege umso mehr. Nicht selten hat man es schließlich mit unersetzlichen Unikaten zu tun. Sie finden bei uns die passenden Utensilien, wie Pflegesets, Schleifsteine oder geeignete Aufbewahrungsmöglichkeiten.
Hochwertige Messer sollten nicht auf harten Oberflächen wie Keramik oder Glas verwendet werden. In unserer Kategorie Schneidbretter finden Sie Holzbretter und Hackblöcke, die ideal für das messerschonende Schneiden und Verarbeiten von Lebensmitteln geeignet sind.
Auch wenn Stähle mit "rostfrei" gekennzeichnet sind, sollten Sie die Messer niemals in der Spülmaschine reinigen. Die Salze greifen die Klinge an und die Griffe, die meist aus Holz bestehen, können in der Geschirrspülmaschine aufquellen.
Mit der richtigen Pflege halten handgeschmiedte Messer ein Leben lang und können von Genration zu Generation weitergegeben werden.
Wie entsteht ein handgeschmiedetes Messer?
Der Schmied hat nun die Aufgabe das Beste aus den Ausgangsstählen herauszuholen. Bei mehrschichtigen Klingen werden zunächst Pakete aus verschiedenen Stählen übereinandergelegt und verschweißt. Es entsteht ein relativ dickes Stahlpaket. Bei Temperaturen über tausend Grad Celsius und unter dem Druck des Hammers oder von Walzen wird das Material immer dünner und fester. Die verschiedenen Stahlsorten verbinden sich zu einem Kompositmaterial mit Schneid- und Stützlagen.
Nun formt der Schmied die Grundform des Messer auf dem Ambos. Anschließend wird die Form mit einer Schablone noch genauer festgelegt und der Rohling entsprechend beschnitten. Es folgen das Härten und Anlassen. Das Material ist am Ende dieses Prozesses hart aber auch zäh. Härte ist die Voraussetzung für Schärfe. Zähigkeit ist wichtig für die Stabilität. Hier ein ausgewogenes Verhältnis zu finden, ist die große Kunst.
Noch immer haben wir kein fertiges Messer. Die Klinge wird mit großen Bandschleifmaschinen dünner und immer weiter in Form gebraucht. Am Ende muss es sich vom Rücken bis zur Klinge und vom Heft bis zur Spitze verjüngen. Ein großer Unterschied zu einfachen, ausgestanzten Messern der sich enorm auf das spätere Schneidverhalten auswirkt. Politur und Oberflächenveredlung bringen Glanz auf die Klinge.
Auch die Griffe sind oft kleine Kunstwerke und werden aus verschiedenen Materialen wie Holz, Micarta oder Horn gefertigt. Erst zum Schluss folgt der finale Schliff und Abzug. Erst jetzt ist das handgeschmiedete Küchenmesser einsatzbereit.
Handgeschmiedete Messer als Wertanlage?
Ein Messer ist in erster Linie ein Werkzeug das für den Gebrauch gemacht wird. So bereitet es täglich Freude bei der Arbeit. Dennoch gibt es nicht wenige Sammler, die immer auf der Suche nach dem besonderen Stück sind. Insofern gibt es auch hier einen Markt. Messer einiger japanischer Schmiede oder handwerklich gut gemachte historische Messer können tatsächlich enorm an Wert zulegen. Die Regel ist das aber nicht. Hier ist auf jeden Fall viel Expertise und etwas Glück gefragt, um die wirklich interessanten Stücke zu selektieren.
Richtig ist aber auf jeden Fall, dass ein gutes und gepflegtes Messer einen Wert nicht verliert und für den Besitzer im Laufe der Jahre immer mehr an ideellen Charakter gewinnt. Oft werden sie sogar an die nächste Generation übergeben. Wir erhalten sehr viele Anfragen für die Restaurierung solcher besonderen (Erb)Stücke.