Gute Grillsaucen selber machen

Haben Sie schon mal die Zutatenliste Ihrer Lieblingsgrillsauce aus dem Supermarkt durchgelesen? Da steht dann u. a. Ammoniumsulfit-Zuckercouleur, Verdickungsmittel, Branntweinessig, Gewürzextrakt, Stabilisator, Rauchzucker, modifizierte Stärke, Farbstoff Soundso … alles Wörter, die nicht unbedingt Vertrauen erwecken und den Appetit sinken lassen. Sie fragen sich, ob man Grillsaucen nicht auch selber herstellen kann. Und die Antwort ist eindeutig: Ja! Es ist kinderleicht und macht deswegen auch richtig Spaß. Die meisten Zutaten sind günstig und in jedem Discounter erhältlich. Los geht´s!
Was macht eine gute Grillsauce aus?
Sie besteht aus einer sauren Komponente wie Essig oder Zitronensaft, einer würzigen Zutat wie z. B. Knoblauch und einem fett- und eiweißhaltigen Verbindungsmittel, z. B. Joghurt oder Eigelb. Viele Soßen enthalten auch Zucker oder Süßstoffe, um die Geschmacksidentität noch zu steigern. Prinzipiell gilt natürlich: Je weniger Zutaten, desto klarer der Geschmack und schneller die Zubereitung, was günstig ist, da zu vielen Grillpartys ja spontan bei gutem Wetter eingeladen wird. Aufwendige Grillsaucen sind aber ein schönes und immer beliebtes Partymitbringsel, das sich gut vorbereiten lässt. Die hier erwähnten Zubereitungen halten sich im Kühlschrank einige Tage.
Schnell und easy bereiten Sie die folgenden beiden Rezepte zu.
Rosa Cocktailsoße
Zutaten für ca. 5 bis 7 Personen
- 5 EL hochwertiger Tomatenketchup
- 4 EL Mayonnaise
- 1 große ausgepresste Knoblauchzehe
- 1 EL Oliven- oder Rapsöl
- 1 Prise Salz
- 1 EL Orangensaft
- etwas süßes Paprikapulver, Oregano und Basilikum
Vermischen Sie alle Zutaten in einer großen Schüssel. Füllen Sie die rosa Mixtur in eine schöne weithalsige Flasche oder ein Einwegglas und stellen Sie die Mischung für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank.
Kräutersauce zum Grillen
Zutaten für ca. 5 bis 7 Personen
- 250 g Joghurt
- 100 g Quark
- 1 TL Öl
- 1 bis 2 EL Milch
- Kräutermischung (Oregano, Thymian, Petersilie, Paprika, Schnittlauch)
- etwas Salz und Pfeffer nach Geschmack
Die Substanzen werden vermischt, in ein Gefäß abgefüllt und bis zum Grillen kühl gelagert. Wer sich mit Wildkräutern auskennt, kann die Soßenmischung mit Vitaminen aus der Wiese anreichern: Blätter der Pimpinelle, einige Schafgarbenblätter, 1 Blättchen Gundermann, wilder Lauch und einige Gänseblümchenblätter werden gewaschen und feingehackt zugegeben. Wichtig ist, dass nicht zu viel bittere Kräuter in die Sauce kommen, da die meisten Gäste den Geschmack nicht gewöhnt sind.
Die folgenden Rezepte sind ein wenig aufwändiger.
Tsatsiki
Zutaten für ca. 5 bis 10 Personen
- 400 g griechischer Joghurt mit 10 % Fett
- 1 TL Olivenöl
- ½ Bio-Salatgurke mit Schale
- etwas Salz, scharfes Paprikapulver und schwarzen Pfeffer nach Geschmack
- 2 bis 3 ausgepresste Knoblauchzehen
Die Gurke raspeln Sie auf der Reibe fein. Gurken verwässern das Tsatsiki oft zu sehr. Deswegen geben Sie die Raspelstücke in ein Schälchen. Streuen Sie etwas Salz über die Gurkenraspeln und lassen Sie das Ganze ca. 30 bis 90 Minuten stehen. Da das Salz das Wasser aus der Gurke zieht, bildet sich bald ein kleiner grüner See über den Gurkenstückchen. Das Gurkenwasser gießen Sie ab.
Ein Teil des Joghurts kann durch Quark ersetzt werden, wenn Sie eine festere Konsistenz bevorzugen. Wenn Sie keinen griechischen Joghurt bekommen haben, verwenden Sie den normalen Joghurt mit 3,5 % Fett. Ein paar Teelöffel Sahne erhöhen dann den Wohlgeschmack. Mischen Sie nun die entwässerten Gurkenstücke, den Joghurt und alle anderen Zutaten in einer Schüssel und stellen Sie alles mindestens eine Stunde zum Durchziehen in den Kühlschrank.
Amerikanische BBQ-Soße
Zutaten für ca. 5 bis 10 Personen
- 1 große Gemüsezwiebel
- 250 g Butter
- 250 g hochwertigen Tomatenketchup
- 100 ml Apfelessig
- 1 TL Pfeffer
- 1 TL Salz
- 1 TL Senf
- ½ TL Cayennepfeffer
- ½ TL Knoblauchpulver
- ½ Zitrone (Saft davon)
- 70 g brauner Zucker
Die Zwiebel wird in Würfel zerkleinert und in der Butter glasig gebrutzelt. Dann kommen die anderen Zutaten dazu und Sie lassen alles auf kleinster Flamme einige Minuten etwas eindicken. Danach pürieren Sie das Ganze. Wer möchte, kann etwas Worcestersauce oder Melasse für eine schöne dunkle Farbe zufügen.
Mango-Chili-Sauce
Zutaten für ca. 5 bis 10 Personen
- 200 ml Mayonnaise
- 1 rote, reife Chili
- 1 mittelgroße, reife Mangofrucht
- ½ TL Currypulver
- ½ TL süßes Paprikapulver
- 1 bis 2 EL mittelscharfer Senf
- 3 ausgepresste Knoblauchzehen
- etwas Salz und schwarzen Pfeffer nach Geschmack
Für dieses Rezept ist ein Pürierstab mit Rührschüssel oder eine Küchenmaschine erforderlich. Füllen Sie zunächst die Mayonnaise in die Schüssel. Man könnte statt Mayonnaise als etwas gesündere Alternative Sauerrahm verwenden.
Dann widmen Sie sich dem Kampf mit der Mangofrucht. Sie schneiden die Mango in 2 gleich große Teile und löffeln das Fleisch der kernlosen Hälfte in die Schüssel. Den widerspenstigen großen Kern der anderen Hälfte müssen Sie nun mit einem scharfen Messer aus der Frucht herausoperieren. Gute Messer dafür gibt es übrigens beim Messerspezialisten! Danach heben Sie auch bei dieser Hälfte das Fruchtfleisch mit dem Löffel aus der Mango und geben es in die Schüssel. Die Chilifrucht zerschneiden Sie in kleine Stückchen. Nun werden alle Zutaten in der Schüssel vermischt und püriert. Und voilà – fertig ist eine sehr leckere aromatische Soße, die bestimmt jeder Gast kosten möchte. Den Kern der Mango können Sie übrigens sorgfältig vom Fleisch befreien und nach Anleitung aus dem Internet einpflanzen. Bald wächst Ihnen dann eine eigene Mangopflanze, sofern Sie einen grünen Daumen und einen hellen, warmen Raum haben.
Wahrscheinlich kommen zum Grillfest ja auch einige vegan lebende Menschen, die sich über eine vegane Grillsauce für ihr Veggi-Steak und die gegrillte Aubergine freuen. Hier kommt die passende Soße dafür:
Vegane Grillsauce
Zutaten für ca. 3 bis 5 Personen
- 75 g vegane Kochsahne
- 100 g Soja-„Joghurt“
- 1 TL Ketchup
- 1 TL Ajvar
- 1 TL Paprika scharf
- 1 TL Salz und etwas weiße Pfeffer
- ½ TL Zitronensaft
- ½ ausgepresste Knoblauchzehe
- 1 Schuss Weißweinessig
Alles wird vermischt, sorgfältig abgeschmeckt und in einer Schüssel in den Kühlschrank zum Durchziehen gestellt. Statt Ajvar könnte man auch Tabasco oder fein gehackte Gartenkräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Oregano zum Würzen verwenden.
Wir wünschen nun viel Spaß beim Grillen und gutes Wetter!
Autorin: Alexa Sabarth