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Zur Weihnachtszeit ist Rotkohl in großen Teilen Deutschlands neben Grünkohl die Gemüsebeilage schlechthin zum Weihnachtsbraten. Der blauviolette Kohl heißt je nach Region Blaukraut, Rotkraut oder Rotkohl und wird hauptsächlich von September bis November geerntet. Sein süßlicher Geschmack ergänzt sich mit dem herzhafter Gänse-, Enten- und Schweinebraten und macht ihn auch bei Rohkostfreunden beliebt. Heute hat sich der Rotkohl von der traditionellen Beilage zur Zutat im Auflauf, Smoothie und Pfannkuchenfüllungen gemausert. Bei uns finden Sie praktische Tipps und Rezepte.

Inhalt:

Rotkohl schneiden Schritt für Schritt

Ganz wichtig, bevor Sie mit dem Rotkohl zubereiten beginnen: ziehen Sie Kochhandschuhe an! Der im Rotkohl enthaltene Farbstoff Cyanidin ist recht hartnäckig und sorgt für Verfärbungen an den Händen. Zur Vorbereitung entfernen Sie die äußeren Blätter. Sie sind etwas dicker als die restlichen Rotkohlblätter. Denken Sie auch daran bereits trockene oder schlechte Blättchen abzutrennen.

Schritt für Schritt Anleitung:

  1. Legen Sie den Rotkohl auf ein Schneidebrett und halbieren Sie den Kohl.
  2. Schneiden Sie nun die Kohlhälften in Viertel und spülen Sie diese ab.
  3. Entfernen Sie den harten Strunk, indem Sie die Rotkohlviertel keilförmig einschneiden. Schneiden Sie auch die Blattrippen heraus.
  4. Legen Sie den Kohl auf eine der flachen Seiten und schneiden Sie ihn in Streifen. Nun können Sie Ihn weiterverarbeiten

Welches Messer eignet sich zum Rotkohl schneiden?

Einen großen Kohlkopf zu schneiden ist nicht so leicht wie es klingt. Alleine das Halbieren kann mit einem stumpfen Messer zur Tortur werden. Deshalb sollten Sie zu einem scharfen Messer mit langer Klinge greifen. Wir empfehlen hierfür ein Sontakumesser oder das Boscher.

Das Boscher ist ein Spezialmesser für Rüben, Kohl und Sellerie. Mit seiner langen, geraden Klinge gleitet es problemlos durch den Rotkohl und verkeilt sich auch im harten Strunk nicht.

Hiermit schneiden Sie Rotkohl im Handumdrehen klein:

Kleiner Tipp

Keine Lust auf langwieriges Rotkohl Schneiden? Halbieren Sie den Rotkohl, entfernen Sie den Stunk und schneiden Sie Ihn ganz einfach mit Ihrer heimischen Brotmaschine. Das spart Zeit. Die Brotschneidemaschine lässt sich nach dem Schneiden ganz leicht mit einem feuchten Tuch reinigen.

Tipps zum Rotkohl kochen

Auch, wenn Sie keine Erfahrung im Kochen von Rotkohl haben, sollten Sie keine Scheu davor haben sich auszuprobieren und an das Blaukraut zu wagen. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei.

  • Sie haben zu viel Rotkohl gekauft? Kochen Sie den Kohl bissfest und frieren Sie ihn ein. So bleibt er frisch und lecker.
  • Sie können das Kraut auch in einen Auflauf mit Kartoffeln und Käse backen.
  • Wenn Sie Rotkohl neben Äpfeln lagern lösen sich die Blätter vom Strunk.
  • Eine leichte Süße erhält der Rotkohl durch die Zugabe von Johannesbeer-, Himbeer-, Quitten- oder Apfelgelee.
  • Durch die Säure in Essig, Zitronensaft oder Äpfeln bleibt beim Kochen die schöne Farbe des Kohls erhalten und wird sogar intensiver.
  • Durch Maronen erhält das Rotkraut eine nussige Note.

Klassischen Rotkohl kochen

Der Klassiker zu Ente, Braten und Co. schmeckt selbst gemacht immer noch am besten. Zwar benötigt man dabei ein wenig mehr Geduld als bei der Variante aus dem Glas oder der Gefriertruhe, aber seien Sie sich sicher: es lohnt sich!

Tipp: Wer einen sensiblen Magen hat, verträgt Rotkohl eventuell nicht gut. Vermeiden Sie deshalb rohen Rotkohl zu essen. Gekochtes Rotkraut können Sie mit Kümmel oder Ingwer würzen. Die Gewürze fördern die Verdauung und machen das Gemüse so leichter bekömmlich.

Rezept: Rotkohl klassisch

Zutaten:

  • 1 Rotkohlkopf (1 kg)
  • 2 Zwiebeln
  • 6 El Essig
  • 2 Wacholderbeeren
  • 350 ml Wasser
  • Öl oder Schweineschmalz
  • Zucker
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Rotkohl vorbereiten und anschließend nach Anleitung (s.o.) in feine Streifen schneiden. Schälen Sie dann die Zwiebeln und würfeln Sie diese.
  2. Braten Sie die gewürfelten Zwiebel in einer Pfanne mit Öl oder Schmalz glasig an. Nun können Sie den Rotkohl mit in die Pfanne geben und mitbraten.
  3. Anschließend würzen Sie den Rotkohl mit Salz und 2 Esslöffeln Zucker und geben die leicht zerquetschten Wacholderbeeren dazu. Dann löschen Sie das Blaukraut mit Wasser und Essig ab.
  4. Nach dem Aufkochen muss das Blaukraut bei mittlerer Hitze ca. eine halbe Stunde gekocht werden. Je weicher Sie den Kohl haben wollen, umso länger müssen Sie Ihn kochen. Nach ungefähr einer Stunde ist er angenehm weich.

Tipp: Rotkohl wie von Oma

Kochen Sie 2 geschälte in Stücke geschnittene Äpfel mit für einen leckeren Apfelrotkohl. Die Säure in den Äpfeln verleiht dem Kohl außerdem eine stärkere rote Färbung.

Rezepte mit Rotkohl

Rotkohl kann mehr als nur Beilage sein. Ob als Rohkost in frischen Wraps mit Falafel oder in einem warmen Salat, Rotkraut ist in den letzten Jahren aus Omas Kochbuch auch in die moderne Küche eingezogen. Mit den richtigen Gewürzen kann man seine Gäste mit Ihm sogar in die Küche Asiens entführen. Hier finden Sie zwei raffinierte Rezepte mit Rotkohl für jeden Tag.

Rezept: Rotkohlsalat mit Orangenstücken

Der fruchtig krautige Salat eignet sich gut als Beilage zu Fleisch und Geflügel aber auch als Vorspeise oder leichter Abendsnack.  Handschuhe überziehen und es kann losgehen.

Zutaten:

  • 1 Rotkohl (klein)
  • 2 Orangen
  • 3 El Weißweinessig
  • 2 Tl Honig (flüssig)
  • 5 El Rapsöl
  • 2 El Sonnenblumenkerne
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Den Rotkohl wie oben beschrieben vorbereiten. Vierteln Sie den Kohl und entfernen Sie den Strunk. Danach schneiden Sie den Rotkohl mit einem Kochmesser in dünne Streifen und geben Salz hinzu. Vermengen Sie das Ganze ca. 5 Minuten mit den Händen.
  2. Nun entfernen Sie von der ersten Orange die Schale samt der weißen Haut. Zerteilen Sie die Orange in Viertel und dann in 2 cm dicke Stücke. Die zweite Orange pressen Sie sorgfältig aus. Nutzen Sie 100 ml von dem Orangensaft und vermischen Sie diesen mit Weißweinessig, Honig, Rapsöl, und Pfeffer zu einer Vinaigrette.
  3. Während der Rotkohl 10 Minuten zieht, rösten Sie die Sonnenblumenkerne ohne Fett bis sie eine goldbraune Farbe annehmen. Geben Sie nun die Orangenstücke und die Kerne an den Rotkohl und servieren Sie den Salat. Viel Spaß beim Essen!

Rezept: Gebratene Penne mit Rotkohl

Rotkohl wird klassisch zusammen mit Kartoffel oder Knödel gegessen. Das ist Ihnen zu langweilig? Wie wäre es dann mal mit Rotkohl und Nudeln? Zusammen mit Cabanossi und würzigen Bergkäse wird dieses Gericht ganz sicher Ihre nächste Mittagspause zum vorweihnachtlichen Festschmaus machen.

Zutaten für 4 Portionen:

  • 500g Vollkornpenne
  • 300g Rotkohl
  • 200g Cabanossi
  • 8 Datteln
  • 4 El Olivenöl
  • 100g Bergkäse
  • Schnittlauch
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Kochen Sie die Nudeln in gesalzenem Wasser al dente und lassen Sie diese gut abtropfen. Schneiden Sie den Rotkohl in der Mitte auf und entfernen Sie den Strunk, bevor Sie Ihn in ca. 2 cm breite Streifen zerschneiden.
  2. Halbieren Sie die Cabanossi in der Länge und schneiden Sie sie in Scheiben. Auch die Datteln werden in dünne Scheiben geschnitten.
  3. Geben Sie den Rotkohl und die Wurst zusammen mit Öl in eine Pfanne und braten Sie beides kurz an. Danach schütten Sie die Penne dazu und braten das Ganze ca. 5 Minuten fertig. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  4. Zerkleinern Sie nun den Schnittlauch mit einem Wiegemesser klein und reiben Sie den Bergkäse grob. Vor dem Servieren Schnittlauch und Käse über die Penne mit Rotkohl geben.
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