fruehlingskraeuter

Der lange und dunkle Winter neigt sich so langsam dem Ende zu und die Blumen und Kräuter sprießen nur so aus dem Boden. Frühlingskräuter sind momentan besonders häufig auf Wiesen und an Waldrändern zu sehen, werden nur meist nicht als solche wahrgenommen. Dabei können die aromatischen Pflänzchen ordentlich Pepp in die Küche bringen.

Alles über Frühlingskräuter auf einem Blick:

Welche Frühlingskräuter gibt es?

Kräuter kann man das ganze Jahr über in der Küche einsetzen, aber einige der Küchenkräuter gibt es nur im Frühling. Verzichten Sie nicht auf die leckeren Aromen und legen Sie sich einen kleinen Kräutergarten zu oder gehen Sie einfach einmal mit offeneren Augen spazieren. Einige dieser Frühlingskräuter finden Sie garantiert auf Ihrer Entdeckungstour durch Natur oder Supermarkt.

  • Kresse
  • Bärlauch
  • Schnittlauch
  • Sauerampfer
  • Kerbel
  • Waldmeister
  • Liebstöckel
  • Borretsch
  • Pimpinelle

Im Alltag gehen Kräuter oftmals unter und werden lieblos als Unkraut abgestempelt, dabei kann man mit ihnen schmackhafte Gerichte zaubern. Auch die Blüten von einigen Pflanzen können gegessen werden und verschönern Ihr Menü zusätzlich.

Sauerampfer

Sauerampfer können Sie auf feuchten Wiesen finden, man erkennt ihn daran, dass keine Blätter am Stängel wachsen. Die rispenförmigen, keinen roten Blüten sind ebenfalls typisch für das saure Kraut. Achten Sie beim Pflücken auf die Blätter, sind sie löchrig oder bräunlich verfärbt, dann sollten Sie den Sauerampfer lieber stehen lassen. Verblühter Sauerampfer enthält besonders viel Oxalsäure. Magenempfindliche Menschen oder Gichtkranke vertragen Oxalsäure nämlich nicht. Besonders gut schmeckt Sauerampfer zu Suppen und Eintöpfen.

Bärlauch

Bärlauch ist eine sehr heilsame Pflanze, da sie blutreinigend, harntreiben und entzündungshemmend wirkt. Besonders im Frühling lässt sich dieses Kraut in großen Mengen in schattigen Laubwäldern finden. Auch an feuchten Flüssen fühlt sich Bärlauch wohl. Frisch gehackt schmeckt Bärlauch sehr lecker, aber man kann es auch trocknen und als Pulver lagern. Erkennen werden Sie den Bärlauch an seinem auffälligen Knoblauchgeruch. Die Blüten des Bärlauches kommen erst Mitte April zum Vorschein, passen Sie also auf, dass Sie das leckere Kraut nicht mit dem giftigen Maiglöckchen verwechseln. Oft sammelt man diese Art von Frühlingskräutern nämlich vor der Blütezeit, da es dann deutlich aromatischer ist. Verwenden kann man Bärlauch für eine Vielzahl an Gerichten wie Knödeln, Gnocchi oder Kräutercremes und Suppen.

Waldmeister

Waldmeister ist ein richtiges Wunderkraut. Neben dem charismatischen Geschmack besitzt das grüne Kraut viele heilende Wirkungen. Zu viel ist allerdings gar nicht mehr so gesund, achten Sie also auf die Dosis beim Kochen. Allzu viele Pflanzen benötigt man zum Kochen auch gar nicht, da Waldmeister ein sehr intensives Aroma besitzt. Dieses Aroma wird allerdings erst durch das Trocknen erreicht, ein Tag Trockenzeit reicht in der Regel aus. Besonders lecker schmeckt Waldmeister als Tee oder in der bekannten Maibowle. Finden können Sie Waldmeister in schattigen Laub- und Mischwäldern. Das Kraut ist an den länglichen Blättern, die an eine Lanze erinnern, erkennbar.

Liebstöckel

Liebstöckel zählt ebenfalls zu den beliebten Frühlingskräutern. Das würzige Kraut schmeckt herausragend zu deftigen Speisen. Verwendet werden die Blätter, die jungen Triebe und auch die Samen. Für Suppen und Saucen sind die jungen Blätter besonders geeignet. Die Triebe können blanchiert werden und als Gemüsebeilage serviert werden. Die Samen kann man ideal zum Backen von vielen Leckereien und Broten nutzen. Liebstöckel ist ebenfalls ein Heilkraut und wirkt verdauungsfördern und findet Anwendung bei Sodbrennen oder Blasenleiden. Verwenden Sie Liebstöckel beim Kochen sehr sparsam, da das Aroma auch bei geringen Mengen sehr intensiv ist. Mit der leicht bitteren Note erinnert das Kraut an Sellerie und an Maggi, weshalb es auch oft Maggikraut genannt wird.

Pimpinelle

Die Pimpinelle wächst wild auf Wiesen aller Art und erinnert geschmacklich an Gurken. Das nussige Kraut gehört zum festen Bestandteil der Frankfurter Grünen Sauce. Dabei wird die Pimpinelle erst dazugegeben, wenn das Gericht schon fertig ist. So kann sich das Aroma besser entfalten. Für Salate, Quark und Kräuterbutter kann die Pimpinelle ebenfalls sehr gut verwendet werden.

Was Sie alles mit Kräutern machen können

Frühlingskräuter sind sehr vielfältig, gesund und noch dazu lecker. Aus den zahlreichen Kräutern von Wald und Wiesen können Sie Öle, Gelee, Tee, Salz und andere spannende Dinge herstellen. Wir zeigen Ihnen was Sie alles mit den frisch geernteten Kräutern machen können.

  • Kräuteröl
  • Kräutertee
  • Kräutergelee
  • Kräuterquark und Kräuterbutter
  • Kräutersalz
  • Kräuterschnaps

Öl aus Frühlingskräutern

Richtig gutes Kräuteröl ist oftmals sehr teuer und auch nicht überall erhältlich. Ab jetzt können Sie sich dieses Geld sparen und Ihr Kräuteröl ganz einfach selbst herstellen. Geben Sie einfach ein Öl Ihrer Wahl gemeinsam mit Kräutern in eine Flasche und lassen Sie das Ganze 4 bis 6 Woche reifen. Die Kräuter haben so genügend Zeit Ihr Aroma an das Öl abzugeben. Frische Kräuter geben zusätzlich einen schönen optischen Effekt. Generell eignen sich aber frische und getrocknete Kräuter.

Gelee und Tee aus Kräutern

Zur Herstellung von Gelee oder Tee nutzen Sie am besten frische Kräuter, da hierfür oftmals die Blätter und die Blüten genutzt werden. Für einen leckeren Kräutertee können Sie allerdings auch auf getrocknete Kräuter Zurückgreifen.

Kräutersalz

Salz wird zum Würzen von Fleisch, Fisch und Gemüse genutzt. Warum dann nicht einmal ein Kräutersalz ausprobieren? Das bringt noch mehr Geschmack und Sie sparen sich lästige Arbeitsschritte. Kombinieren können Sie was Sie wollen. Sie hacken die ausgewählten Kräuter klein und vermischen sie mit Salz. Haltbar ist Ihr persönliches Salz ungefähr ein Jahr. So haben Sie das ganze Jahr über ein würziges Frühlingskräutersalz.

Schnaps aus Frühlingskräutern

Schnaps können Sie aus allerlei Produkten herstellen. Kräuterschnaps ist besonders leicht in der Zubereitung. Wählen Sie sich eine Sorte Alkohol auf Basis von Vodka oder Rum aus und lassen Sie einige Kräuter ein paar Tage lang ziehen. Nach kurzer Zeit wurde der Geschmack der Kräuter an den Alkohol abgegeben und Sie können die Kräuter wieder entfernen. Hilfe bietet hierbei ein Kaffeefilter.

Frühlingskräuter verarbeiten

Die frisch gesammelten oder gut gelagerten getrockneten Kräuter können Sie auf verschiedene Weise zubereiten. Schmackhaft wird es auf jedem Fall. Zum Zerkleinern können Sie folgende Werkzeuge nutzen:

  • Messer
  • Schere
  • Mörser

Ein sogenanntes Wiegemesser eignet sich besonders gut zum Zerkleinern von Kräutern. Mit Druck wird die runde Klinge hin und her bewegt und schneidet auch die festeren Kräuter zuverlässig. Für die üblichen Frühlingskräuter reicht allerdings auch ein einfaches Küchenmesser. Wichtig ist nur, dass die Klinge scharf und relativ groß sein sollte. Mit einer Schere können Sie Kresse und Schnittlauch sehr gut schneiden. So können Sie die Kräuter direkt aus dem Kräuterbeet ernten.

Für getrocknete Kräuter bietet sich eine Kräutermühle an. Diese ist besonders schnell und gleichmäßig. Möchten Sie eine größere Menge an Frühlingskräutern verarbeiten, sollten Sie zu der praktischen Kräutermühle greifen. Möchten Sie Pesto oder ähnliches herstellen, ist der Mörser die beste Option. Der Mörser sollte aus Stein oder Porzellan sein, Verfärbungen können so vermieden werden.

Mit Frühlingskräutern würzen

Wie auch bei anderen Gewürzen ist der Zeitpunkt das ausschlaggebende. Wenn dieser perfekt abgepasst ist, kann sich das Aroma voll und ganz entfalten. Wir haben Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt:

  • erst kurz vor der Verwendung zerkleinern
  • verzichten Sie weitestgehend auf Salz
  • Frühlingskräuter und Blüten als Farbtupfer
  • zarte Aromen am Ende hinzugeben
  • kräftige Aromen am Anfang hinzugeben

Rezepte mit Frühlingskräutern

Kräuter schmecken einfach wunderbar zu so gut wie allen Gerichten. Holen Sie sich den Frühling in die Küche und würzen Sie mit leckeren Frühlingskräutern.

Flämische Kerbelsuppe

Zutaten:

  • eine gehackte Zwiebel
  • 2 TL Öl
  • 150 g geschälte Kartoffeln
  • 1 EL Sauerrahm
  • 2 Bockwürstchen
  • 80 g Kerbel
  • 300 g Brühe

Zubereitung:

  1. Dünsten Sie die Zwiebeln in heißem Öl bis sie glasig werden. Würfeln und Schälen Sie die Kartoffeln und geben Sie sie zu den Zwiebeln.
  2. Geben Sie den Kerbel ebenfalls dazu und löschen Sie das Ganze mit der Brühe. 10 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen.
  3. Pürieren Sie alles und wärmen Sie die zerteilen Würstchen kurz in der Suppe auf. Mit Sauerrahm servieren und fertig.

Bärlauch Pesto

Zutaten:

  • 2 Bund frischer Bärlauch
  • 1 TL Olivenöl
  • 1 EL Pinienkerne
  • 50 g Käse
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Waschen Sie den Bärlauch und hacken Sie ihn mit einem Wiegemesser klein. Die Pinienkerne werden im Mörser zerkleinert. Käse feinreiben.
  2. Gebel Sie alles zusammen mit dem Olivenöl in eine Schüssel. Verrühren Sie alles und lassen Sie die Mischung zwei bis drei Stunden ziehen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und in luftundurchlässige Gläser abfüllen.

Frühlings Kräuterdressing

Zutaten:

  • 1 Bund Frühlingskräuter Ihrer Wahl (Pimpinelle, Kresse, Kerbel, Sauerampfer, Schnittlauch)
  • 150 g Vollmilchjoghurt
  • 100 ml Milch
  • 2 EL Zitronensaft
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Hacken Sie die verschiedenen Kräuter klein.
  2. Joghurt, Milch, Zitronensaft miteinander verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  3. Heben Sie die gehackten Kräuter unter und servieren Sie das Dressing Ihren Gästen.
@ Fotolia - Johanna Mühlbauer