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Sie kennen nur Döner, Lahmacun und Börek? Dabei hat die türkische Küche noch viel mehr zu bieten! Stark geprägt durch die Lage auf zwei Kontinenten trägt die türkische Küche Merkmale der armenischen, mediterranen und indischen Küche in sich. Frisches Gemüse und reichlich Gewürze findet man in jedem Gericht.

Die türkische Küche im Überblick:

Typische Zutaten: Was in der türkischen Küche nicht fehlen darf

Einige Zutaten werden für fast jedes Gericht der türkischen Küche verwendet. Durch diese Produkte kommt auch der typische Geschmack, den alle so lieben.

  • türkischer Joghurt
  • Olivenöl
  • Knoblauch
  • Kreuzkümmel
  • Minze
  • Petersilie
  • Tomatenmark
  • Schafskäse
  • Linsen
  • Lammfleisch

Das Besondere am türkischen Joghurt ist seine Konsistenz. Er ist deutlich fetthaltiger und auch leicht salziger als deutscher Joghurt. Ebenso wird auf Frische geachtet. Neben viel frischem Gemüse kommen vor allem Kräuter am besten direkt vom Markt. In der türkischen Küche wird mit Vorliebe Lammfleisch verzehrt.

Nicht jeder mag Lamm, aber gut zubereitet schmeckt es nicht so stark nach Schaf wie man vielleicht denkt. Außerdem dürfen neben diesen essentiellen Zutaten Beilagen wie Fladenbrot und Sesamringe nicht fehlen. Die leckeren Brotspezialitäten werden zu fast jedem Gericht gereicht oder direkt mit eingebunden.

Zum Essen wird am liebsten das Erfrischungsgetränk Ayran getrunken. Ayran wird auf einer Basis von Joghurt, Wasser und Salz hergestellt. Aber auch der kräftige Schwarztee Cay wird gern zum Abend- und Mittagessen verzehrt. Lassen Sie sich von den türkischen Rezepten überraschen!

Türkische Rezepte für Zuhause

Mit frischen Zutaten und einem guten Rezept können Sie auch ganz leicht zu Hause türkisch kochen. Laden Sie Ihre Freunde doch einmal zu einem netten Kochabend ein, wo Sie all Ihre neuen Rezepte ausprobieren können. Reichen Sie Tee und Raki zu verschiedenen Gerichten. Bei uns können Sie sich Inspiration holen und leckere Rezepte abschauen.

Türkische Rezepte zum Frühstück

Rezept Tahin-Pekmez

Bei Tahin-Pekmez handelt es sich um einen süßen Brotaufstrich aus Sesampaste und Trauben Sirup. Gerade zum Frühstück kann man den Brotaufstrich verzehren. Frische Zutaten sind hier genauso wichtig wie beim Hauptgang. In der Türkei gilt dieser Aufstrich als Energie-, aber auch als Kalorienbombe. Also lieber in Maßen, statt in Massen genießen.

Für das Rezept benötigen Sie ein Glas Sesampaste und ein Glas Trauben Sirup. Schütteln Sie das Glas der Sesampaste vor dem Öffnen gut durch und geben Sie die Hälfte in eine Schüssel. Geben Sie dann 1/3 des Sirups dazu und rühren Sie alles kräftig durch. Es kann einen Moment dauern, bis sich die beiden Komponenten gut vermischt haben. Danach können Sie Brotaufstrich auf leckerem Weißbrot genießen.

Türkische Rezepte zum Mittagessen

Zum Mittag essen die Türken häufig viele kleine Gerichte. Hier können Sie sich die besten Gerichte aussuchen und ein kleines Büffet für Ihre Gäste anrichten. Fangen Sie doch mit folgendem Rezept an.

Rezept Zucchinipuffer

Zutaten:

  • 800 g Zucchini
  • 1 Bund Dill
  • 3 EL Mehl
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Bund Petersilie
  • 2 Eier
  • 3 Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Waschen Sie die Zucchini und zerkleinern Sie sie mit einer Gemüsereibe. Lassen Sie die Zucchini ca. 10 Minuten im Wasser ziehen und drücken Sie die Zucchini-Stücke in einem Sieb aus. Anschließend salzen.
  2. Schneiden Sie die Zwiebeln klein, beispielsweise mit einem Schälmesser, und heben Sie sie unter die Zucchinimasse, Kräuter und Knoblauch ebenfalls dazugeben. Eier und Mehl dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Formen Sie die Puffer und braten Sie sie mit Öl in einer Pfanne bis sie goldbraun sind.

Gewusst? Zu allen Mahlzeiten wird Weißbrot oder weiches Fladenbrot gereicht. Reis und Bulgur dient bei warmen Speisen als Beilage.Zum Mittagessen empfehlen sich leichte Speisen besonders, damit man danach wieder produktiv in neue Projekte starten kann statt träge am Schreibtisch zu sitzen. Die türkische Küche bietet hier lecker-leichte Rezepte zum Kochen.

Neben Backwaren nehmen Suppen ebenfalls einen hohen Stellenwert innerhalb der türkischen Küche ein. Türkische Suppen gibt es in verschiedensten Variationen und dienen traditionell zum Einleiten einer Mahlzeit. In einigen Fällen dient die Suppe auch als „Verdauungssuppe“ nachdem Essen. Beliebte Suppen sind:

  • grüne/rote Linsensuppe
  • Almsuppe
  • Tarhana Suppe

Bei der Almsuppe handelt es sich um eine Joghurt-Suppe, die zusätzlich mit Reis und Butter zubereitet wird. Eigentlich ist die Almsuppe eine Sommersuppe, wird aber auch an kalten Tagen gern verzehrt.

Beim Kochen verwandelt sich der Joghurt zu Käse. Die Tarhana Suppe ist besteht ebenfalls aus Joghurt, Mehl und Gemüse. Sie wird in jeder Region etwas anders zubereitet, aber immer mit Joghurt. Das typische Tarhana Mehl findet man mittlerweile bei fast jedem türkischen Lebensmittelmarkt.

Türkische Rezepte zum Abendessen

Zum Abendessen schmecken Manti besonders lecker. Die kleinen Nudeltaschen lassen sich mit verschiedenen Füllungen anrichten, ganz nach Ihrem Geschmack. Traditionelle handelt es sich um mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen. Dazu können Sie eine Knoblauch-Joghurt Sauce reichen.

Rezept Manti mit Hackfeisch gefüllt

Zutaten für den Teig:

  • 500 g Mehl
  • 2 Eier
  • 1 TL Salz
  • 180 g Wasser

Zutaten für die Füllung:

  • 200 g Hackfleisch
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Bund gehackte Petersilie
  • 1/2 TL Kreuzkümmel
  • 1/2 TL Paprikapulver
  • 1/2 TL Minze
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Geben Sie das Mehl in eine Schüssel und mischen Sie Salz, Ei und Wasser unter. Das Ganze zu einem festen Nudelteig verkneten und ca. 20 Minuten ruhen lassen.
  2. Geben Sie die Zutaten für die Füllung in eine Schüssel und vermengen Sie diese. Den Teig ausrollen und in 2-3 cm große Quadrate schneiden. Geben Sie auf jedes Quadrat einen TL der Füllung und drücken Sie die gegenüberliegenden Ecken der Quadrate zusammen, sodass kleine Pyramiden entstehen.
  3. Erhitzen Sie ausreichend viel Wasser in einem Topf und geben Sie Salz hinzu. Gefüllte Teigtaschen hineinlegen und ca. 5 Minuten kochen lassen. Abtropfen lassen und mit einer beliebigen Sauce anrichten.

Gefüllte Teigtaschen sind aber nicht alles, was die türkische Küche zu bieten hat. Abends darf es gerne etwas mehr sein, deshalb empfehlen sich typisch türkische Hauptspeisen besonders. Generell gibt es immer viel Gemüse während des Hauptganges. Reis, Hackfleisch und Lammfleisch sowie Fisch werden ebenfalls oft verzehrt. Beliebt sind:

  • Tursu
  • Dolma
  • Okras

Bei Tursu handelt es sich um in einer sauren Essigsalz-Lacke eingelegtes Gemüse. Typischerweise werden dafür Karotten, Paprika, unreife Tomaten, Kürbis, Gurken und Weißkohl verwendet. Knoblauch und Olivenöl dürfen hier ebenfalls nicht fehlen.

Dolma sind gefüllte Weinblätter. Die Füllung besteht aus Reis oder Gemüse.
Okras werden für eine Art Gulasch aus Lammfleisch verwendet, das mit frischen Tomaten und Zwiebeln ergänzt wird.

Okras werden für eine Art Gulasch aus Lammfleisch verwendet, das mit frischen Tomaten und Zwiebeln ergänzt wird.

Backwaren und Desserts in der türkischen Küche

Backwaren sind in der Türkei sehr beliebt und nehmen einen hohen Stellenwert bei Mahlzeiten ein. Traditionelle werden die Backwaren im Steinofen kross gebacken. Oft werden Pide und Co. als Beilage oder auch als Hauptbestandteil von türkischen Speisen serviert. Beliebte Backwaren sind:Pide ist ein beliebtes Fladenbrot, das aus Hefeteig gemacht wird. Oft wird Pide auch mit Käse oder Fleisch überbacken und als eigenständiges Gericht serviert. Pide dient aufgeschnitten auch als Grundlage für verschiedene Füllungen aus Gemüse oder Fleisch.Simit ist eine Art Sesamkipferl und wird häufig auf der Straße angeboten. In der Türkei findet man Simit an jeder Straßenecke.Ekmek ist türkisches Weißbrot und deutlich beliebter als Graubrot oder Vollkornbrot. Generell wird in der türkischen Küche eher zu Ekmek als zu Schwarzbrot und Co. gegriffen.Für die türkische Pizza wird ebenfalls Fladenbrot verwendet. Das Fladenbrot wird mit kleingehacktem Fleisch, Gemüse und Gewürzen belegt und gerollt. Hierbei gibt es eine scharfe und eine milde Variante.Börek ist ein Gericht, das ausnahmsweise nicht aus Fladenbrot, sondern aus Blätterteig gefertigt wird. Das Gebäck gibt es mit unterschiedlichsten Füllungen wie z.B. Spinat, Käse oder Fisch.Natürlich können Sie alle Rezepte auch ein wenig variieren und mit weiteren Zutaten verfeinern. Schließlich ist auch die türkische Küche und ihre Rezepte durch Zutaten aus der griechischen, ungarischen und armenischen Küche beeinflusst worden.Desserts der Türken sind häufig sehr süß, woran man sich erst einmal gewöhnen muss. In Maßen genossen schmecken die kleinen Spezialitäten allerdings sehr lecker. Probieren Sie:Baklava ist mittlerweile sehr bekannt und auch beliebt. Die kleinen Backwaren werden in süßen Sirup und Honig getränkt und anschließend mit Nüssen bestreut.Revani ist ein Zitronen-Grießkuchen, der auch in Zuckersirup getaucht wird.Helva ist eine Süßspeise, die aus Sesamöl und Kakao-Zucker hergestellt wird.Gewusst? Lokum wird, fälschlicherweise, oft als türkischer Honig bezeichnet, allerdings handelt es sich dabei um würfelförmige Häppchen aus Stärke, Zucker oder Honig.

Türkische Esskultur

Die türkische Esskultur hat eine lange Geschichte. Die Türken haben während des Osmanischen Reiches viele fremde Länder erobert und somit auch neue Speisen kennengelernt und in ihre Küche integriert. Noch heute kann man diese Einflüsse in Form von Elementen aus der griechischen, armenischen und ungarischen Küche erkennen bzw. schmecken.

Die geografische Lage sorgt für weitere kulinarische Einflüsse. So ist es möglich, frische Nahrungsmittel aller Art für die türkische Küche zu verwenden. Von frischem Fisch über Lamm bis hin zu zahlreichen Obst- und Gemüsesorten wird alles für leckere Rezepte und Gerichte verwendet. Salzige und pikante Fleischgerichte, Suppen und Reis werden durch die vielen Gewürze verfeinert und bekommen ihren typischen Geschmack.

Traditionelle Getränke, Brotspezialitäten und viel Zeit: Türkische Tischrituale

In der türkischen Küche werden drei Hauptmahlzeiten eingenommen. Wie auch in vielen anderen Küchen, wird sich viel Zeit gelassen. Zu jeder Mahlzeit gibt es traditionelle Getränke und Brotspezialitäten.

Begonnen wird mit dem Kahvalti (Frühstück). Zum türkischen Frühstück werden vor allem Brot, Schafskäse und Häppchen gereicht. Die kleinen Häppchen bestehen aus grünen und schwarzen Oliven, Tomaten und Gurken. Wer es süßer mag, der kann auf Konfitüre zurückgreifen. Traditionell trinkt man morgens Tee und gesüßte Milch.

Zum Ögle yemegi (Mittagessen) wird sich in einem Lokanta getroffen. Dort speist man gemeinsam warme Gerichte wie Suppen, gegrillte Fleischgerichte mit Gemüse oder Salat. Die Speisen sind in der Regel relativ klein gehalten, aber trotzdem sehr vielfältig.

Abends steht dann das Aksam yemegi (Abendessen) an, das traditionell aus drei oder mehr Gerichten besteht. Hier steht der Genuss im Vordergrund, deshalb dauert das Abendessen auch gerne einige Stunden. Am Anfang wird ein kleiner Aperitif serviert. Alkoholische Getränke und Meze (kleine Gerichte) gehören hierbei dazu.

Oft sind diese kleinen Gerichte Variationen von Gemüse und Salaten, meist auch in Püree-Form. Neben dem typischen Anisschnaps Raki wird oftmals auch Wein serviert. Das ist gerade für Personen von Vorteil, denen der Anisschnaps zu stark ist. Der erste Gang besteht vor allem aus Fleischbällchen, verschiedenem Käse, Fisch und Muscheln.

Auch verschiedene Salate werden gern vor der Hauptspeise gegessen. Der Hauptgang besteht ebenfalls aus unterschiedlichen Komponenten. Bevor die Fleisch- und vegetarischen Gerichte angerichtet werden, wird oft eine Suppe verzehrt.

Zum Schluss gibt es in der türkischen Küche viele süße Desserts und frisches Obst. Zur Verdauung wird das Essen mit türkischem Kaffee oder Tee abgeschlossen. Bei jedem Gang wird sich viel Zeit gelassen, damit das Essen richtig schön genossen werden kann.