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Die Indische Küche ist berühmt für ihre würzigen Currys und fruchtigen Chutneys. Aus einer riesigen Palette aus Gewürzen zaubern indische Köche köstliche Gerichte auf den Teller. Jenseits von Lassis und Curry hat die indische Küche aber noch viel mehr zu bieten. Das riesige Land ist geprägt von unzähligen regionalen Küchen. Indische Gerichte sind jedoch im Allgemeinen durch viel Gemüse geprägt, oft proteinreich aber auch fettig. Werfen Sie einen Blick auf die indische Esskultur mit ihren exotischen Aromen und mannigfaltigen Gerichten.

Die indische Küche aus einem Blick:

Indische Esskultur und Regionalküchen

Im Großteil Indiens ernähren sich die Menschen vegetarisch. Das hängt unter anderem vom dort weit verbreiteten Hinduismus ab. In der hinduistischen Lehre spielt die Wiedergeburt eine große Rolle. Nach den Hindus könnte in jedem Tier die Seele eines Menschen ruhen. Da die Kuh den Indern heilig ist, ist vor allem der Verzehr von Rindfleisch ein Tabu. Deshalb perfektionieren die Inder seit Jahrtausenden die Zubereitung von Gemüse aller Art.

In indischen Haushalten wird das Essen zumeist auf einem Thali serviert. Das ist ein großes Tablett aus Metall, auf dem Currys und Gerichte in kleinen Schüsseln angerichtet werden. Der Reis und das Brot, die es immer dazu gibt, werden hingegen direkt auf den Thali gelegt. Gegessen wird dann überwiegend mit den Händen oder einem Löffel. Flache indische Brote, wie das Chapati, werden ebenfalls zum Essen genutzt und ersetzten den Löffel.

Das Straßenbild Indiens wird von vielen Straßenküchen geprägt. Die Stände am Straßenrand servieren fettige Teigtaschen, exotische Früchteplatten und indische Eiscreme serviert. Vor allem junge Leute gehen gerne mal Essen und die Straßenstände sind eine günstige Alternative zu Restaurants.

Indische Küche: Regionalküchen Indiens

Im Norden Indiens wird für indische Verhältnisse recht viel Fleisch verzehrt, vor allem Ziegen- und Lammfleisch. Viele Gerichte werden in Nordindien im Lehmofen, Tandur, zubereitet. Zum verfeinern nordindischer Speise werden häufig Nüsse verwendet sowie Kreuzkümmel und Safran. Durch lange Garzeiten kommen viele breiige Speisen auf den Tisch. Mit scharfen Gewürzen wie Chili sind die Inder im Norden eher sparsam.

Die Menschen in Südindien bauen viele verschiedene Reissorten an und verwenden diese auch, um Mehl herzustellen. Aus dem Reismehl werden dann verschiedene Teigwaren wie z.B. Dosa hergestellt. Südindische Gerichte sind mit viel Pfeffer und roten und grünen Chilis gewürzt. Fisch und Meeresfrüchte werden zusammen mit Früchten und Gemüse in Currys serviert und mit Ingwer und Knoblauch verfeinert.

Ostindien bietet eine große Bandbreite an Desserts und anderen süßen Köstlichkeiten. Dazu gehören unter anderem der würzige Reißpudding Khir und Sandesh, eine Art Konfekt. Süßigkeiten enthalten oftmals verschiedene Arten von Nüssen. Zu den meistverwendeten Gewürzen gehören Senföl, Fenchelsamen und Schwarzkümmel. Die Gewürze werden im Osten Indiens zumeist nicht gemahlen, sondern im Ganzen an die Speisen gegeben.

In Westindien findet man sehr viele unterschiedliche Küchen. In Goa werden zum Beispiel viel Fisch und Meeresfrüchte verzehrt, während in Maharashtras viel Früchte, Gemüse und Hirse gegessen werden. Die Menschen in der Region Gujarat ernähren sich die Menschen überwiegend vegetarisch und greifen tief in die Gewürzkiste

Indische Spezialitäten

Reis zählt, wie in vielen Teilen Asiens, zu den Hauptnahrungsmitteln in Indien. Äußerst typisch für die indische Küche ist außerdem die Verwendung von Hülsenfrüchten für verschiedene Gerichte. Die indischen Köche nutzen so zum Beispiel viel mehr Linsenarten als wir und verarbeiten Sie in Suppen und Currys oder stellen Mehl für Fladen aus ihnen her.

Auch Joghurt ist ein essenzieller Bestandteil der indischen Küchen. Milch gilt in Indien als Gabe der heiligen Kuh und wird aufgrund des warmen Klimas vorwiegend zu Joghurt verarbeitet. Er wird in süßen und herzhaften Speisen verwendet und auch warm gegessen. Besonders lecker ist er in frischen Saucen, in kühlen Raitas und dem erfrischendem Getränk namens Lassi.

Indische Gewürze

In der indischen Küche sind Gewürze das A und O für jedes Gericht. In speziellen asiatischen Feinkostläden gibt es auch bei uns eine Auswahl der gängigen indischen Gewürze. Besonders bekannt ist das Garam Masala. Es bedeutet so viel wie „scharfe Gewürze“ und ist eine Mischung aus verschiedenen gemahlenen Gewürzen. Normalerweise gehören Kardamom, Gewürznelken, Zimt und schwarzer Pfeffer.

Weitere typisch indische Gewürze:

  • Curry
  • Fenchelsamen
  • Rotes Chilipulver
  • Kurkuma
  • Koriander
  • Kreuzkümmel
  • Senfkörner
  • Tamarinde
  • Cassia Zimt

Indische Rezepte

Zum Beginn Ihrer Reise in die Gefilde der indischen Küche stellen wir Ihnen hier zwei klassische indische Speisen vor. Indisch Kochen ist eine Kunst, aber mit den richtigen Zutaten und etwas Geduld. Die indischen Zutaten und Gewürzen finden Sie zum Beispiel in speziellen indischen Supermärkten.

Rezept: Samosas

Die kleinen pfiffigen Teigtaschen mit dem Namen Samosa sind in der indischen Küche in den unterschiedlichsten Versionen anzutreffen. In Indien sind sie auch ein beliebtes Streetfood, das man an jeder Straßenecke erhält. Sie werden sowohl mit herzhaften als auch mit süßen Füllungen serviert. Für ein indisches Menü können Sie somit als Vorspeise oder Nachspeise gereicht werden. Zu herzhaften Samosas essen die Inder fruchtige Chutneys. Aber auch eine Sauce aus Joghurt passt gut zu den leckeren Dreiecken.

Zutaten:

  • 450 g Weizenmehl
  • 40 g Butter
  • ½ TL Ajowan (Königskümmel)
  • 120 ml kaltes Wasser
  • 200 g Tiefkühlerbsen
  • 4 mittelgroße Kartoffeln
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • ½ TL Kreuzkümmelsamen
  • ¼ TL Chilipulver
  • Sonnenblumenöl
  • ½ TL Garam Masala
  • ½ TL Koriander
  • Salz

Zubereitung:

  1. Für den Teig zerlassen Sie die Butter vorsichtig in einem Topf. Danach mischen Sie Mehl, Butter und Ajowan in einer Schüssel miteinander. Verreiben Sie die Zutaten dabei zwischen Ihren Fingern. Nun geben Sie Schluckweise das Wasser dazu und verkneten die Masse zu einem glatten Teig. Decken Sie die Schüssel mit dem Teig mit einem feuchten Tuch ab und lassen Sie den Teig stehen.
  2. Für die Füllung waschen Sie die Kartoffeln und kochen Sie. Danach pellen Sie sie und schneiden sie mit einem Allzweckmesser in Würfel. Schälen Sie auch die Zwiebel und die Knoblauchzehen. Die Zwiebel wird ebenfalls gewürfelt. Den Knoblauch drücken Sie durch eine Presse.
  3. Rösten Sie den Kreuzkümmel in einer Pfanne mit etwas Öl an. Geben Sie dann die Zwiebeln und den Knoblauch dazu. Nach kurzem Dünsten kommen nun auch die Kartoffeln und Erbsen mit in die Pfanne. Zusammen mit dem Chillipulver, Garam Masala etwas Salz und Koriander wird das Ganze auf niedriger Stufe angebraten, bis eine breiige Masse entsteht.
  4. Formen Sie aus dem Teig 8 gleichgroße Kugeln. Die Kugeln werden nun rund ausgerollt und dann in der Mitte durchgeschnitten. Befeuchten Sie die Schnittkanten der Halbkreise mit Wasser und legen Sie die Kanten so zusammen, dass eine Tüte entsteht. In die Teigtüte geben Sie nun die Füllung. Befeuchten Sie die offene Seite ebenfalls und klappen Sie die Tüte zu. So einsteht eine dreieckige Teigtasche.
  5. Frittieren Sie die fertig gefüllten Samosas in einem Topf mit heißem Öl bis sie goldbraun sind. Zum Abtropfen geben Sie die Teigtaschen auf etwas Küchenpapier.

Rezept: Dal aus Linsen

Dal ist ein einfaches aber sehr verbreitetes Gericht in Indien. Die Hauptzutat sind Hülsenfrüchte, wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen oder Erbsen. Die indische Küche hält je nach Region unzählige verschiedene Varianten von Dal bereit, die mit verschiedenen Gemüse und Gewürzen verfeinert werden. Dal essen die Inder als Hauptgericht zu Reis aber auch als Vorspeise.

Zutaten:

  • 100 g rote Linsen
  • 250 ml Gemüsefond
  • 20 g Ingwer
  • 1-2 TL Zitronensaft
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Öl
  • ½ TL Kurkuma
  • ½ TL Kreuzkümmel (gemahlen)
  • 2 EL Petersilie (gehackt)
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Waschen Sie die Linsen kurz unter fließendem Wasser. Geben Sie die Linsen nun in einen Topf und geben Sie den Gemüsefond dazu. Die Linsen müssen dann bei mittlerer Hitze ca. 10 bis 15 Minuten kochen. Die Linsen sind fertig, wenn sie sehr weich sind und den Fond fast ganz aufgesogen haben. So entsteht eine Art grober Brei aus Linsen.
  2. Nun schälen Sie den Ingwer und die Knoblauchzehe. Pressen Sie die Knoblauchzehe durch eine Knoblauchpresse. Die Ingwerknolle zerkleinern Sie mit einer feinen Reibe. Danach geben Sie etwas Öl in eine Pfanne und braten darin Ingwer und Knoblauch zusammen mit Kurkuma und Kreuzkümmel an.
  3. Abschließend mischen Sie das Ingwer-Knoblauch-Öl unter die Linsen und würzen das Dal mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft. Guten Appetit!
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