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Selbst is(s)t das Kind! Besonders bei Babys wird die Selbstbestimmung beim Essen zum immer größeren Thema, aber auch größere Kinder greifen beherzt zu, wenn es das Essen mal in einer anderen Form gibt. Fingerfood bei der Ernährung des Nachwuchses hat viele Vorteile. Welche das sind, erfahren Sie hier und einige Rezepte gibt es auch gleich dazu.

Inhalt:

Gemüse interessant machen

Mit 2 Jahren werden viele Kinder etwas mäklig, was das Essen angeht. Besonders Gemüse ist oft unbeliebt, aber nun mal für eine gesunde Ernährung absolut Pflicht. Da ist Fingerfood hilfreich, denn das ist einfach interessanter und sieht nicht aus, wie der normale gekochte Brokkoli, der sonst auf den Tisch kommt. Außerdem macht es immer mehr Spaß, mit den Händen zu Essen, als sich mit Messer und Gabel rumzuärgern. So kann man dem Nachwuchs sowohl zu den Hauptmahlzeiten, aber auch als Snack zwischendurch, etwas Gesundes unterjubeln. Beliebt sind Fingerfoods auch bei Eltern für Kindergeburtstage, denn sie lassen sich gut vorbereiten.

Der Klassiker sind natürlich Gemüsesticks. Besonders von rohem Gemüse sind Kinder oft erstaunlich begeistert. Diese sind außerdem schnell hergestellt. Mit einem Kochmesser werden Möhren und Co. blitzschnell in handliche Sticks geschnitten. Für alle, denen das zu langweilig ist, gibt es hier noch ein paar Rezepte für Fingerfood für Kinder.

Gemüse-Fleischbällchen

Fleischbällchen ist hier eigentlich gelogen, denn Fleisch ist überhaupt keins drin. Dafür aber jede Menge Gesundes und Leckeres.

Zutaten:

  • 1 Scheibe Vollkornbrot
  • 1 Dose Kichererbsen (240 g Abtropfgewicht)
  • 1 kleine Zucchini, gerieben
  • 1 Möhre, gerieben
  • 1 Ei, geschlagen
  • 50 g geriebener Käse (z.B. Cheddar)
  • ½ TL Kräuter (frisch, TK, oder getrocknet)

Zubereitung:

  1. Heizen Sie den Ofen auf 200°C vor und belegen Sie ein Backbleck mit Backpapier.
  2. Geben Sie das Brot in den Mixer, um daraus Brösel zu machen. Geben Sie Kichererbsen, Zucchini, Möhre, Ei, Käse und Kräuter dazu und mixen Sie alles zusammen. Ist die Masse sehr trocken, könne Sie ein klein wenig Wasser dazugeben, um sie aufzulockern.
  3. Formen sie die fertige Masse zu Bällchen und setzen Sie sie auf das Backblech. Backen sie sie für 15-20 Minuten (je nach Größe).

Pizzaschnecken

Von Pizza sind die meisten Kinder hellauf begeistert und wenn man diese selbst macht und nicht aus dem Tiefkühlfach holt, ist sie auch nicht ungesund. Außerdem hat sie den Vorteil, dass man den Belag frei wählen kann und wenn die Kleinen sie selbst belegt haben, schmeckt sie ihnen gleich noch viel besser. In Schneckenform ist sie besonders gut für Kinderhände geeignet. Mit einem frischen Salat wird aus dem Snack, der besonders beim Kindergeburtstag beliebt ist, auch eine vollwertige Mahlzeit.

Zutaten:

Für den Teig (Ungeduldige können natürlich auch fertigen Pizzateig kaufen)

  • 500 g Mehl (nach Wunsch, z.B. Dinkel, Vollkorn, etc.)
  • 250 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 1 Prise Salz

Für die Soße:

  • 1 Dose passierte Tomaten
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 TL getrockneter Oregano
  • 1 TL getrockneter Basilikum
  • Salz, Pfeffer, Zucker

Beispiele für Belag

  • Schinken
  • Salami
  • Champignons
  • Paprika
  • Spinat
  • Mozzarella
  • Kräuter, z.B. Oregano
  • Geriebener Käse

Die Menge des Belags ist auch Ihnen überlassen, überladen Sie die Pizza aber nicht, denn sonst lässt sie sich nicht mehr einrollen. Nehmen Sie etwa halb so viel Belag, wie auf einer normalen Pizza.

Zubereitung:

  1. Geben Sie das Mehl in eine große Schüssel und streuen Sie die Trockenhefe darüber. Gießen Sie dann Wasser und Salz dazu. Kneten Sie alles bis ein glatter Teig entsteht, per Hand oder mit dem Knethaken des elektrischen Mixers. Bei Bedarf kann noch etwas Mehl oder Wasser hinzugegeben werden. Lassen sie den Teig an einem warmen Ort gehen, bis er etwa die doppelte Größe hat. Dafür müssen Sie etwa 1 ½ Stunden einplanen.
  2. Für die Tomatensoße schälen und würfeln Sie Zwiebel und Knoblauch schälen und dünsten Sie beides in heißem Öl kurz an. Fügen Sie die passierten Tomaten hinzu und lassen Sie alles aufkochen. Geben Sie dann die Kräuter hinzu und schmecken Sie mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker ab.
  3. Bereiten Sie die Zutaten für den Belag vor, also schneiden Sie klein, was klein geschnitten werden muss, wie beispielsweise Paprika und Champignons. Größere Kinder (ab 6 Jahren) können auch dabei schon beteiligt sein. Mit einem Kindermesser lernen die Kleinen den sicheren Umgang mit richtigen Utensilien. Kinder sollten nicht mit stumpfen Messern arbeiten, denn dadurch erhöht sich die Abrutschgefahr und somit auch die Gefahr, sich zu verletzen.
  4. Wenn der Teig gegangen ist, rollen Sie ihn auf der bemehlten Arbeitsfläche rechteckig aus. Verteilen Sie die Tomatensoße darauf, seien Sie dabei aber sparsam. Wenn etwas von der Soße übrig bleibt, ist das auch nicht schlimm, denn man kann sie auch hervorragend zu Nudeln essen.
  5. Verteilen Sie den Belag auf dem Teig. Geben Sie dann die Kräuter darüber und danach geriebenen Käse. Rollen Sie den Teig dann vorsichtig von der längeren Kante hin ein. Schneiden Sie die Rolle in etwa 1,5 – 2 cm breite Scheiben und legen Sie diese mit einer Schneidfläche nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech.
  6. Backen Sie die Pizzaschnecken bei 220°C Ober- und Unterhitze für etwa 15 Minuten, bis der Teig goldbraun ist. Lassen Sie sie etwas abkühlen, auch wenn das Warten schwer fällt.

Baby Led Weaning – Fingerfood für die ganz Kleinen

Baby Led Weaning (das vom Baby selbst geführte Entwöhnen von Milch zu fester Nahrung) liegt im Trend und wird manchmal beinahe als Revolution in der Kinderernährung gehandelt. Dabei praktizieren viele Familien die selbstbestimmte Ernährung von Babys und Kleinkindern schon lange. Ganz besonders bei Familien mit mehreren Kindern schauen sich die Kleinsten schnell ab, was es bei den Geschwistern zu essen gibt und wollen das Gleiche essen.

Im Fokus des Baby Led Weaning (BLW) steht, das Kind an verschiedenste Lebensmittel heranzuführen. Wenn nur mit Brei gefüttert wird, hat das Baby keinerlei Möglichkeit, sich mit seiner Nahrung auseinander zu setzen. Bekommt es jedoch die Lebensmittel vorgesetzt, kann es sie anfassen und lernt so verschiedene Strukturen kennen und auch den unverfälschten Geschmack der Lebensmittel. Das macht die Umgewöhnung zu komplett fester Nahrung später einfacher. Auch sagen Eltern, die bei ihrem Baby BLW angewendet haben, dass ihr Nachwuchs alles isst und sich nicht gegen irgendetwas sträubt. Außerdem können Babys so an den gemeinsamen Mahlzeiten der Familie teilnehmen und die Eltern haben selbst, Zeit zu essen und sind nicht nur mit Füttern beschäftigt.

Natürlich ist eine sofortige Umstellung zu fester Nahrung nicht möglich, die Entwöhnung von flüssiger Nahrung dauert einige Monate. Zu Anfang wird also weiter gestillt (oder die Flasche gegeben) und zusätzlich macht sich das Kind langsam mit fester Nahrung vertraut. Diese sollte in kleinen, weichen Stücken angeboten werden um dem Kind das Zerkleinern zu erleichtern. Dabei müssen die Stücke aber groß genug sein, damit das Baby sie mit der ganzen Hand greifen kann. Beginnen kann man ab 6 Monaten.

Diese Lebensmittel eignen sich für BLW:

  • Gemüsesticks (gegart)
  • Brot/Brötchen (ohne Rinde)
  • Weiches Obst (Banane, geschälte Birne, Avocado)
  • Nudeln
  • Geschälte Salatgurke
  • Reiswaffeln

Dies sind natürlich nur einige Beispiele, gefüttert werden darf prinzipiell alles, was in dem Alter auch in den Brei dürfte. Nur, dass es eben weich genug sein muss, um auch ohne Zähne zerdrückt werden zu können. Später darf es dann auch ruhig etwas interessanter sein, das zeigen diese Rezepte fürs BLW.

Kartoffel-Blumenkohl-Plätzchen

(ab 7 Monate)

Zutaten:

  • 2 – 3 mehlig kochende Kartoffeln ( etwa 150 g)
  • 150 g Blumenkohlröschen
  • 1 Ei
  • 2 Esslöffel Rapsöl
  • 1 gehäufter Esslöffel Mehl (Dinkelvollkornmehl)
  • 1/2 Teelöffel Kümmel

Zubereitung:

  1. Kochen Sie die Kartoffeln mit Schale in Wasser für etwa 15-20 Minuten weich. Gießen Sie dann das Wasser ab, lassen Sie die Kartoffeln etwas abkühlen und pellen Sie sie noch warm.
  2. Dünsten Sie den Blumenkohl in ein wenig Wasser so, dass er noch bissfest ist.
  3. Zerstampfen Sie Kartoffel und Blumenkohl. Geben Sie die übrigen Zutaten dazu und vermischen Sie alles gut.
  4. Geben sie kleine Teighäufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Bachblech und backen Sie sie bei 170°C für etwa 20 Minuten im Ofen bei Ober/Unterhitze (nicht zu dunkel).

Muffins für Babys

(ab 10 Monate)

Zutaten:

  • 1 Möhre (70 g gerieben)
  • 50 ml Orangensaft
  • 100 g Mehl (z.B. Dinkel)
  • 2 Esslöffel feine Haferflocken (20 g)
  • 3 Esslöffel Rapsöl (30 g)
  • 1 Ei
  • 50 ml Mineralwasser mit Kohlensäure

Zubereitung:

  1. Heizen Sie den Backofen auf 180°C vor. Waschen und Schälen Sie die Möhre und reiben Sie sie dann sehr fein.
  2. Geben Sie Orangensaft, Mehl, Haferflocken, Ei, Mineralwasser und Öl dazu und rühren Sie den Teig glatt.
  3. Geben Sie je 1-2 Esslöffel des relativ flüssigen Teigs in Muffin Förmchen und backen Sie diese bei 180°C im vorgeheizten Ofen für etwa 15 Minuten.
  4. Lassen Sie die Muffins komplett auskühlen, bevor Sie sie aus den Förmchen nehmen, da sie sonst kleben.

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