Kräutersalz selber machen

Kräutersalz ist für viele Hobbyköche eine beliebte Zutat und kann ein tolles Geschenk sein. Sie können es selber herstellen – das ist wirklich einfach und macht Spaß. Sie brauchen dafür nur einen Mörser oder eine Kräutermühle. Erfinden Sie Ihre eigene Mischung! Wie wäre es mit einer regionaltypischen Mixtur (z. B. „Wehlauer Scharfmacher-Salz“) oder einer Kräutermischung, die auf eine Vorliebe des Beschenkten anspielt („Langschläfer-Frühstücksei-Würzer“). Hier erfahren Sie, wie Sie vorgehen.

Inhalt:

Mahlen muss sein

Die wichtigste Zutat eines Kräutersalzes sind zerkleinerte, frisch gemahlene oder gemörserte Kräuter. Warum aber soll ich mir die Mühe machen, wenn ich fertig gemahlenes Gewürz günstig im Discounter kaufen kann? Wer schon einmal z. B. mit ganz frisch zerstoßenem Kreuzkümmel (Cumin) gekocht hat, weiß, welch unglaublich duftende Aromafülle das Gewürz entfalten kann. Die ätherischen Öle entweichen und mischen sich sofort mit den anderen Zutaten; dabei erfreuen sie auch die Nase des Koches. Dagegen sind in altem Mahlgut fast alle ätherischen Öle verflogen, nur ein kümmerlicher Rest bleibt übrig, der einen verwöhnten Gaumen nicht mehr zufriedenstellt.

Tipp: Nur kleine Mengen machen Freude!

Beginnen Sie mit ganz kleinen Teelöffel-Portionen und testen Sie aus, ob das selbst zusammengestellte Salz auch wirklich zu Ihren Koch- und Essgewohnheiten passt. Niemand freut sich über eine riesige Menge immer gleich schmeckenden Gewürzes … kleine Portionen dagegen bieten willkommene Abwechslung. Zudem hält sich Kräutersalz nicht ewig; schon nach wenigen Wochen nimmt die Aromaqualität ab. Das Schöne an der selbstgemachten Mixtur ist, dass man die verwendete Salzmenge kennt – bei gekauften Kräutersalzen ist sie dagegen nie genau angegeben. Dadurch wird das Würzen mit der Self-Made-Mischung ganz simpel.

Gerührt und Geschüttelt

Grobes Salz sieht zwar sehr dekorativ aus, aber es ist im Mörser schwieriger mit den Kräuterbestandteilen zu vermixen als feines Salz. Oft „entmischt“ sich Kräutersalz beim Vermengen, d. h. die schweren Salzkristalle wandern nach unten, die zarten, leichten Kräuterteile nach oben. Da hilft nur häufiges Schütteln und Rühren. In der Kräutermühle unterstützt grobes Salz hingegen den Mahlvorgang.

Gefäßchen

Präsentieren Sie Ihr Salz in einem kleinen hübschen Glasgefäß, z. B. in einem winzigen Marmeladenglas. Dekoläden bieten Ziergefäße für jeden Geschmack an. Aber auch ein Reagenzglas, ein großes Schnappdeckelglas oder ein großes, ausgedientes Pillenröhrchen kann Verwendung finden. Achten Sie darauf, dass der Deckel dicht schließt, damit das Salz nicht Wasserdampf aus der Umgebungsluft anzieht. Feuchte Kräuter verlieren ihr Aroma und ihre Farbe sehr schnell und können sogar (trotz Salz) verderben.

Welche Mischung?

Generell mixen Sie am besten ungefähr 1 Teil Salz und 1 Teil Kräuter, also z. B. zwei Teelöffel Kräuter mit zwei Teelöffel Salz. Natürlich können Sie auch andere Mischungen ausprobieren. Wenn Sie jedoch frische Pflanzen verwenden, gilt: Je geringer die Salz-Menge, desto weniger lange hält sich das Gemisch. Rote Gewürzbestandteile wie Paprika und Chili erfreuen im Kräutersalz nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge. Besonders Farbverliebte setzen ihrem Kräutergemisch auch zerriebene blaue oder gelbe getrocknete Blüten, z. B. von Kornblume, Sonnenblume oder Malve zu.

Ein Klassiker

Das folgende Rezept ist unkompliziert und eignet sich wunderbar für Einsteiger. Versuchen Sie es einmal!

Zutaten:

  • 6 TL Salz
  • 3 TL Oregano
  • 2 TL Thymian
  • ½ TL Paprika
  • ½ TL Estragon
  • ½ TL Pfeffer

Das Salz passt z. B. zu Fleisch, Pasta- und Salatsoßen, kann aber auch aufs Frühstücksei gestreut werden. Lassen Sie den Estragon weg, falls Sie den eigenwilligen Geschmack nicht mögen!

Sale da Sole

Diese sonnig-heiße Salzmischung sollten Sie mit frischem Knoblauch herstellen. Sie aromatisiert z. B. Suppen und Soßen für Pasta und Fleisch.

Zutaten:

  • 2 TL Salz
  • 1 TL frisch zerkleinerter Knoblauch
  • ¼ TL Chili
  • 1 TL Oregano

Da zerschnittener Knoblauch meist recht feucht ist, sollte das Kräutersalz im Mörser zubereitet werden. Das Mahlwerk von Kräutermühlen könnte u. U. durch den Knoblauchsaft verkleben. Wichtig: Alt gewordener Knoblauch schmeckt muffig, deswegen muss diese Mischung schnell verbraucht werden.

Wildes Winter-Salz

Frische, grüne Kräuter eignen sich für Salzmischungen generell besser als getrocknete Kräuter, da sie intensiver schmecken und sich besser mit dem Salz verbinden. Jetzt im Winter müssen die meisten von uns getopfte Kräuter im Supermarkt kaufen. Wer aber einen Garten oder Balkon hat, wird sicher noch einige Triebe Rosmarin und Thymian ernten können. Erfahrene Naturfreunde sammeln Schafgarbe, Kiefernnadeln und Gundermann auf einem Winterspaziergang. Diese Pflanzen trotzen leichtem Frost und Schnee, nutzen jeden Sonnenstrahl zum Wachsen und sind ganzjährig an Weg- und Waldrändern zu finden. Kräuterfanatiker verwenden auch die Ganzjahreskräuter Gänseblümchen und Vogelmiere. Besonders würzig schmecken sie zwar nicht, zaubern aber eine fröhliche grüne Farbe ins Salz und reichern es mit Mineralstoffen an.

Duftende Arbeit

Die Pflanzen zerkleinern Sie mit Koch- oder Wiegemesser auf einem Holzbrett in möglichst kleine Stücke. Geben Sie die zerschnittenen Kräuter in den Mörser und mahlen sie. Ein köstliches Geruchserlebnis! Dann kommt das Salz hinzu und Sie mörsern weiter. Das Salz saugt die Feuchtigkeit der Kräuter auf und verbindet sich mit ihnen.
Das Gemisch muss nun auf ein Backpapier gestreut, auseinandergebreitet und getrocknet werden, z. B. im Ofen bei 40 Grad für 40 bis 120 Minuten, je nach Feuchtegehalt der Kräuter. Sie können auch im warmen Zimmer trocknen, das kann aber 2 bis 3 Tage dauern. Wenn das Kräutersalz fertig durchgetrocknet ist, füllen Sie es in luftdichte Gläschen.
Versuchen Sie die beiden folgenden Rezepte!

Green Spirit

Wesentlich ungewöhnlicher als klassische Kräutersalze schmeckt die folgende Mischung, die aus frischen oder getrockneten Pflanzen hergestellt wird.

Zutaten:

  • 2 TL Salz
  • 1 TL Nadeln von Douglasie, Kiefer oder Fichte
  • 1 TL getrocknete Beifuß-Blättchen
  • ½ TL Salbei

„Green Spirit“ haucht kräftigen Fleischgerichten eine harzig-wilde Note ein. Beim Sammeln von Nadelbaumnadeln sollten Sie darauf achten, keine Nadeln der hochgiftigen Eibe zu erwischen.

Song of the Summer

Zutaten:

  • 4 TL Salz
  • 1 TL Rosmarin
  • 1 TL Schafgarben-Blättchen
  • 1 TL Giersch-, Vogelmiere- oder Gänseblümchen-Blättchen
  • 1/2 TL Gundermann-Blättchen

„Song of the Summer“ verleiht mit seinem sommerlich herben Bouquet Fleisch, Suppen oder Bratkartoffeln ein originelles Aroma. Diese Mischung sollten Sie umsichtig einsetzen, da Wildkräuter-Aromen nicht jedem schmecken. Leider reagieren manche Menschen auf Schafgarbe allergisch, Sie können diese Zutat natürlich auch weglassen.

Zum Zerkleinern von frischen Kräutern finden Sie in unserem Onlineshop das passende Messer. Unsere Kräutermühle „MP99 AdHoc Salzmühle / Pfeffermühle Akasia“ kann zum Mahlen von getrockneten Kräutern zusammen mit möglichst grobem Salz verwendet werden.

Autorin: Alexa Sabarth