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Oh, oh, wieder mal zu viel gekauft! Das Brot ist pappig geworden – es schmeckt nicht mehr und lässt sich kaum noch schneiden. Sollten Sie es wegwerfen? Nein! Hier erfahren Sie, wie Sie altes Gebäck sinnvoll und nachhaltig verwerten können.

Inhaltsverzeichnis:

Rezepte mit Brot: Auferstanden aus dem Ofen

Das folgende Rezept eignet sich für Brot, das schon etwas angetrocknet ist. Halten Sie den Brotlaib unter fließendes Wasser und legen ihn in den Backofen. Bei 220 Grad wird er in 10 Minuten wieder „zum Leben erweckt“ und hat sogar eine knusprige Kruste bekommen. Energiesparender ist es, das Gebäck zusammen mit einem Glas heißem Wasser in der Mikrowelle bei 600 bis 700 Watt circa 40 bis 50 Sekunden zu erhitzen. Beim Schneiden werden Sie merken, dass das Backofenbrot etwas bröseliger als frisches Gebäck ist.

Schmeckt denn das? Zugegeben, geschmacklich ist bei aufgebackenem Brot etwas Luft nach oben, aber mit einem würzig schmeckenden Belag und frischen Gemüsestückchen zaubern Sie daraus eine leckere Zwischenmahlzeit.

Klassisches Weißbrotrecycling: Paniermehl

Aus trockenem Weißbrot oder hellen Brötchen können Sie leicht hochwertiges Paniermehl herstellen, das besser schmeckt als gekaufte Semmelbrösel-Produkte.

Wickeln Sie das harte Gebäck in ein Tuch und bearbeiten Sie es mit einem Fleischhammer oder einem Nudelholz, bis es in viele kleine Brösel zerkrümelt ist. Alternativ reiben Sie es auf einer Küchenreibe oder zerkleinern es in einer Küchenmaschine. Ihr selbst hergestelltes Paniermehl bewahren Sie gut verschlossen z. B. in einer Plastikbox auf.

Knusprige Deko: Croûtons

Zerschneiden Sie altbackenes Brot in 1 cm große Würfelchen. Rösten Sie die Brotstückchen mit Olivenöl in der Pfanne zusammen mit Salz, Paprika und Kräutern der Provence. Die delikaten Brotwürfel verzieren als leckeres Topping frische Salate und klare Suppen. So bekommen Ihre Vorspeisen einen edlen, appetitanregenden Look!

Leckerei aus dem Ofen: Obstmichl

Das folgende Rezept eignet sich am besten für süßes Backwerk wie Milchbrötchen oder Brioche. Veganer könnten statt Sahne und Ei auch vegane Kochcreme und etwas Mandelmus nutzen und Milch durch Hafer- oder Sojamilch ersetzen.

Zutaten für 4 Personen:

  • 200 g altbackenes Weißbrot oder alte Brötchen
  • 375 ml Milch
  • 50 g gehobelte Mandeln
  • 1 EL Mehl
  • 2 EL Sahne oder 1 EL verlassene Butter
  • 1 Messerspitze Backpulver
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 2 Eier, getrennt
  • 50 g Zucker
  • 500 - 700 g Obst (Äpfel, Rhabarber, Kirschen etc.)

Schneiden Sie die Brötchen klein und weichen Sie sie in der Milch ein. Heizen Sie den Ofen auf 200 Grad Celsius vor. Trennen Sie die Eier und schlagen Sie das Eiweiß zu Eischnee. Zucker, Sahne und Eigelb verrühren Sie, gießen die Mischung über die Brötchenstücke und fügen Mehl, die restlichen Mandeln, Zimt, Backpulver und Vanillezucker hinzu. Ziehen Sie den Eischnee vorsichtig unter die Teigmasse. Zerkleinern Sie die Früchte in mundgerechte Stücke.

Eine Hälfte des Teiges geben Sie in eine (möglichst hohe) Auflaufform, verteilen das Obst als Schicht darauf und bedecken das Obst mit einer zweiten Schicht Teig. Im Ofen wird der Obstmichl zunächst circa 30 bis 45 Minuten bei 200 °C gebacken. Dann stellen Sie den Ofen aus und lassen das Backwerk weitere 5 bis 10 Minuten nachbacken. Der Michl schmeckt am besten warm aus dem Ofen. Genießen Sie ein saftiges Stück mit etwas Vollmilchjogurt oder Schlagsahne.

Römischer Brotauflauf

Schnell zubereitet ist der folgende Auflauf: Bestücken Sie eine Auflaufform abwechselnd mit Scheiben von altbackenem Weißbrot, Tomaten und Mozzarella. Den Abschluss macht eine Brotschicht. Mischen Sie Olivenöl, Salz und Oregano, gießen es über die Auflaufmasse und backen Sie den Auflauf bei 180 Grad circa 20 bis 25 Minuten.

Knusprige Brotchips

Altes Baguette schneiden Sie in möglichst dünne Scheiben. Sie vermischen Olivenöl mit Salz, Pfeffer, Kräutern der Provence und Paprika. Breiten Sie die Chips auf Backpapier aus und bestreichen Sie alle Scheibchen mit dem gewürzten Olivenöl. Im vorgeheizten Backofen backen Sie die Brotchips bei 200 Grad Celsius ca. 10 Minuten kross. Die Knabberstücke eignen sich wunderbar als Mitbringsel für den entspannten Abend mit Freunden.

Sommerlicher Brotsalat

Köstlich und schnell zubereitet ist dieser mediterrane Brotsalat.

Zutaten für 2 Personen:

  • ½ altbackenes Ciabatta
  • Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 Tomaten
  • Einige schwarze Oliven
  • Frisches Basilikum

Schneiden Sie das Ciabatta in mundgerechte Stücke und braten Sie die Stücke in Olivenöl, das mit den Knoblauchzehen gewürzt wurde, aus. Währenddessen schneiden Sie die Tomaten in Scheiben, zerkleinern die schwarzen Oliven und mischen alles in einer großen Salatschüssel. Wer mag, gibt noch einige Kapern dazu. Zum Schluss rühren Sie frische Basilikumblätter unter den Salat.

Arme Ritter oder French Toast

Ein Klassiker sind die besonders bei Kindern beliebten „Arme Ritter“. Dieses Gericht ist sehr schnell hergestellt und eignet sich als Nachtisch oder Zwischenmahlzeit.

Zutaten für 3 Personen:

  • 3 Weißbrotscheiben
  • 100 ml Milch
  • 1 Ei
  • Bratöl oder Butter
  • Zimt und Zucker zum Bestreuen

Sie schlagen ein Ei auf, verrühren es mit der Milch und lassen die Scheiben in der Mixtur ziehen. Dann braten Sie die weichen French Toast in der Pfanne bei mittlerer Temperatur von beiden Seiten, bis sie goldgelb sind. Mit Zimt und Zucker bestreut, passen sie gut zu frischem Apfelmus.

Zum Zerkleinern des Backwerks finden Sie in unserem Onlineshop natürlich das passende Brotmesser. Ohne einen ordentlichen Wellenschliff, geht bei den harten Krusten leider nicht viel.

Brot an Hühner verfüttern: Aus Brot mach Ei

Manche Haustierbesitzer erliegen der Versuchung, altes Brot in den Futternapf von Lassie oder Findus zu entsorgen. Die meisten Katzen und Hunde werden dankend ablehnen, da Getreide nicht ins natürliche Beuteschema passt. Aber einige Vierbeiner würden Brot durchaus gern fressen. Tierärzte raten davon ab. Körnerprodukte sind zu kalorienreich und ungesund für die geliebten Fellträger. Allenfalls zahme Mäuse oder Ratten dürfen ab und zu ein hartes Stück Gebäck zur Zahnpflege zernagen. Auch Besitzer von Aquarienfischen oder Pferden dürfen kein Brot an ihre Tiere verfüttern. Ganz anders sieht das bei jenen glücklichen Menschen aus, die Platz und Zeit genug haben, um sich ein Hühnervolk zu halten. Hühner freuen sich sehr über Brotreste. Weichen Sie den harten Krumen in Wasser oder sauer gewordener Milch ein und verfüttern Sie es an Ihre gefiederten Lieblinge. Sie werden es Ihnen sicher mit vielen Eiern danken!

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Verschenken statt vernichten

Falls Sie keine Hühner halten und keine Lust auf neue Rezepte haben, müssen Sie Ihr Gebäck trotzdem nicht in die Tonne entsorgen. Sie können das hartgewordene Backwerk einem privaten Hühnerhalter schenken oder im Zoo nachfragen, ob Ihr Brot dort gebraucht wird. An die Enten im Park oder Tauben am Bahnhof dürfen Sie Ihre Semmeln nicht verfüttern, da sich die Tiere nicht noch mehr vermehren sollen.

Schimmel verhindern

Schimmliges Brot ist für Mensch und Tier gesundheitsgefährdend. Daher müssen Sie es leider in den Restmüll werfen. Achten Sie das nächste Mal darauf, es nicht schimmlig werden zu lassen. In Plastiktüten ist Gebäck nicht gut aufgehoben. Es gibt Feuchtigkeit ab, die sich an der Plastikfolie niederschlägt und zu Schimmel führt. Viele Brotkästen sind zu wenig luftdurchlässig und für die Lagerung ungeeignet. Am besten bewahren Sie Ihre Striezeln und Kornbatzen in den handelsüblichen Bäcker-Papiertüten auf. Vollkornbrot hält sich bis zu 9 Tage, Weißbrot nur 3 bis 4 Tage. Wussten Sie, dass ein höherer Roggenanteil zu längerer Haltbarkeit führt?

Plädoyer für Brotretter

Nach Angaben des WWF landen bei uns jährlich über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr in der Mülltonne. Die weggeworfenen Nahrungsreste machen fast ein Drittel unseres aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs von 54,5 Millionen Tonnen aus.

Für die Herstellung unseres Essens wurden große Flächen mit Pestiziden, Dünger etc. belastet und Strom, Treibstoff und Wasser verbraucht. Diese Verschwendung muss schnell gestoppt werden, dazu aufgerufen sind besonders Landwirtschaft, Handel, Gastronomie und wir Verbraucher. Zum Glück gibt es einige Initiativen, die gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen (foodsharing, Die Tafel, Too Good To Go).

Auch Sie können etwas tun. Retten Sie das nächste alte Brot vor der Mülltonne und bereiten Sie eines der hier beschriebenen Gerichte zu. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!