ayurvedische-gerichte

Unsere Ernährung ist ein Grundbaustein unserer Gesundheit. Wer gesund und ausgewogen isst, verdaut auch gut und hat ein starkes Immunsystem. Das haben die Menschen in Indien früh erkannt und die ayurvedische Küche entwickelt. Für alle, die Ihren Körper von innen heraus stärken wollen, haben wir hier Informationen, Tipps und Rezepte der ayurvedischen Küche zusammengefasst.

Ayurvedische Küche im Überblick:

Was ist Ayurveda?

Ayurveda ist vor Jahrhunderten in Indien entstanden und ist als eine traditionelle ganzheitliche Heilkunst anzusehen, die heute zur Alternativmedizin gezählt wird. Ayurveda hat vor allem in Indien, Nepal und Sri Lanka Anhänger. Doch immer mehr Menschen auf der ganzen Welt interessieren sich für diese Heilkunst fern ab der Schulmedizin.

Das liegt vor allem daran, dass Ayurveda sich nicht nur mit physischen Aspekten der Gesundheit beschäftigt, sondern auch mit mentalen, emotionalen und spirituellen. Ayurveda wird zudem auch als Lebenskonzept angesehen, das sich mit philosophischen Fragen zum Leben und dem Zusammenwirken von Mensch und Natur beschäftigt.

Ayurvedische Ernährung

Neben Massagen, Reinigungstechniken, Yoga und Pflanzenheilkunde ist auch die Ernährung ein wichtiger Bestandteil der ayurvedischen Lehre. Denn sie beeinflusst die Verdauung, die ausschlaggebend für unser Wohlbefinden ist. Die richtige Ernährung soll demnach das innere Gleichgewicht von Körper und Seele aufrechterhalten.

Wollen Sie ayurvedisch kochen, gibt es ein paar Grundprinzipien, die Sie beachten müssen. Ein ausgewogenes ayurvedisches Gericht kombiniert die sechs Geschmacksrichtungen bitter, herb, salzig, sauer, scharf und süß miteinander. Außerdem sollte jede Mahlzeit Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten und immer frisch zubereitet werden.

Da in der ayurvedischen Lehre davon ausgegangen wird, dass der Magen mittags am aktivsten ist, sollten zu dieser Zeit die reichhaltigeren Gerichte gegessen werden. Morgens und abends reichen leichte Speisen. Außerdem werden warme Speisen und Getränke bevorzugt, unter anderem weil gekochte Zutaten leichter zu verdauen sind. Vermeiden sollten Sie dagegen eiskalte Getränke, Fast Food und Fertiggerichte. Alkohol, Fleisch und weitere tierische Produkte sollten nur in Maßen verzehrt werden.

Regeln der ayurvedischen Küche

In der ayurvedischen Küche und Ernährung sind außerdem einige Regeln zu beachten, die sowohl das Essen als auch Kochen beeinflussen.

  • Essen Sie nur, wenn Sie Hunger haben und trinken Sie, wenn Sie durstig sind.
  • Beim Kochen sollten Sie Freude haben und keine negativen Gefühle empfinden. Anhänger von Ayurveda sind überzeugt davon, dass diese Gefühle auf das Gericht übertragen werden.
  • Zwischen den Mahlzeiten sollten Sie ihrem Magen genug Zeit zum Verdauen lassen (mindestens 4 Stunden).
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und essen Sie nicht in Eile. Auch eine schöne und entspannte Umgebung fördert den Genuss.
  • Sie sollten sich nie pappsatt oder überessen.
  • Ganz wichtig: Hören Sie auf ihren Körper und geben Sie ihm so, was er braucht.

Ayurvedische Küche: typische Zutaten

Typische Zutaten für ayurvedische Gerichte sind Milch, Hülsenfrüchte, frisches Obst und Gemüse, Getreide und Reis. Die Milch wird dabei nie mit Saurem, Salzigem, Fleisch, Fisch, Knoblauch, Blattgemüse oder Bananen kombiniert. Dafür wird sie mit Mango, Weintrauben, Honig, Ghee, Butter, Ingwer, Zucker oder Reisflocken gegessen. Obst wird ansonsten meist ungekocht und separat verzehrt.

In der Ayurvedischen Küche spielen Gewürze eine große Rolle. Ihnen werden heilsame Kräfte nachgesagt. So unterstützt Safran zum Beispiel das Immunsystem. Einen ganz besonderen Stellenwert hat Kurkuma in der ayurvedischen Küche. Kurkuma soll krampflösend wirken, Verstopfungen lösen, Appetitlosigkeit aufheben und wird zur Behandlung von Gallen- und Lebererkrankungen, Entzündungen im Darm, Asthma und Ekzemen genutzt.

Benutzen Sie am besten frischen Kurkuma anstelle von Pulver. Die kleine gelbe Kurkumawurzel wird am besten mit einer Reibe kleingeraspelt.

Das richtige Werkzeug zum Kurkuma raspeln:

Weitere wichtige Gewürze und Kräuter in der ayurvedischen Küche:

  • Muskat
  • Kardamom
  • Zimt
  • Ingwer
  • Pfeffer
  • Kreuzkümmel
  • Nelken
  • Koriander

Gesunde Ayurveda-Rezepte

Goldene Milch

Die goldene Milch wird zur Entgiftung der Leber getrunken und wirkt entzündungshemmend. Am besten trinken Sie vor dem Schlafen gehen ein Glas davon.

Zutaten:

  • ¼ Tasse Kurkuma
  • ¾ Tasse Wasser
  • 1 Tasse Milch oder Milchersatz (z.B. Soja- oder Mandeldrink)
  • Pfeffer
  • Ghee

Zubereitung:

  1. Als erstes stellen Sie aus dem Kurkuma und dem Wasser eine Kurkumapaste her. Dafür mischen Sie beides in einem Topf und lassen es für 11 Minuten bei geringer Hitze kochen. Die Flüssigkeit muss dabei regelmäßig umgerührt werden.
  2. Als nächstes mischen Sie die Milch mit der Kurkumapaste und erhitzen sie. Vor dem Trinken verfeinern Sie die goldene Milch mit etwas Pfeffer und Ghee. Die restliche Paste hält sich im Kühlschrank 3 Wochen.

Exotisches Bananen-Curry

Kochbananen gelten als besonders nahrhaft und enthalten Vitamin B, C, Kalium und Magnesium. Kurkuma unterstützt den Körper bei der Verdauung des Currys. Während des Essens wird übrigens nicht getrunken. Danach können Sie warmes Wasser oder Tee zu sich nehmen

Zutaten:

  • 150 g Kochbananen
  • 250 ml Kokosmilch
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 TL Kokosöl
  • Senfsamen
  • 1 TL Curryblätter
  • Kurkuma
  • Bockshornkleesamen
  • Currypulver
  • Salz

Zubereitung:

  1. Schälen Sie die Zwiebel mit einem Schälmesser und schneiden Sie sie dann in feine Würfel. Als nächstes entfernen Sie die Bananeneschale. Die Kochbananen müssen Sie in Stücke schneiden. Die Curryblätter werden fein gehackt.
  2. Geben Sie das Kokosöl in einen Topf und schwitzen Sie darin die Zwiebeln an. Nun geben Sie die Curryblätter dazu und braten Sie kurz mit.
  3. Als nächstes kommen die Bananen zusammen mit Salz, je ¼ TL Kurkuma, Bockshornklee, Currypulver und 1/2 TL Senfsamen in den Topf. Geben Sie die Kokosmilch dazu und lassen Sie das Curry für 10 Minuten kochen. Das Curry schmeckt hervorragend zu Reis.

Schälen wie die Profis mit diesen Messern:

Mungbohnen-Dahl

Zutaten:

  • 200 g gelbe Mungbohnen
  • 4 Tomaten
  • 250g Karotten
  • 2 kleine getrocknete Chilis
  • 700 ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 EL Tamari
  • 2 EL Ghee
  • 2 TL Senfsamen
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 EL Kurkuma
  • 2 EL gehackte Korianderblätter
  • 1 EL geriebener Ingwer
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Waschen Sie die Mungbohnen gründlich unter fließendem Wasser. Dann schneiden Sie die Tomaten in Viertel und würfeln die Karotten.
  2. Als nächstes braten Sie die Mungbohnen für 2 Minuten in Ghee an, löschen das Ganze mit Gemüsebrühe ab und lassen es für 20 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Währenddessen die Chilischoten klein hacken.
  3. In einem neuen Topf Ghee erhitzen, Senfkörner dazugeben und warten, bis die Senfkörner im Topf springen. Dann rühren Sie Chili, Ingwer, Kreuzkümmel und Kurkuma dazu und rösten die Gewürze kurz an.
  4. Braten Sie die Karotten in den Gewürzen für einige Minuten an und fügen Sie dann die Tomatenstücke hinzu. Nach 2 Minuten nehmen Sie den Topf vom Herd und Mischen den Inhalt in das Dahl (die Bohnenmischung). Deckel auf den Topf und das Dahl für 10 Minuten nochmals kochen lassen. Vor dem Servieren mit Tamari, Zitronensaft, Koriander, Salz und Pfeffer würzen.
© byheaven - Fotolia