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Grillen ist nur etwas für Fleischliebhaber und richtige Männer? Falsch gedacht! Der Trend geht immer mehr zum fleischlosen Grillen. Vegan und vegetarisch schmeckt nämlich mindestens genauso lecker. Wer jetzt denkt, dass die Auswahl des Grillgutes beim vegetarischen Grillen sehr klein ist, der irrt sich gewaltig. Tipps und vegetarische Rezepte gibt's hier, also ran an den Grill!

Inhalt:

Vegetarisch Grillen

Richtig zubereitet schmecken Tofu-Steaks, Grillgemüse und marinierter Feta nicht nur den Vegetariern, sondern auch den eingefleischten Steak-Fans. Bei einem spontanen Grillabend ist man mit Gemüse gut beraten. Das ist, im Gegensatz zu lecker mariniertem Fleisch, so gut wie nie ausverkauft.

Gegrilltes Gemüse und Käse sind auch gut als Beilagen zum Fleisch geeignet und ergeben gemeinsam mit Steaks und Würstchen eine vielseitige Mahlzeit. Selbst, wenn gar keine Vegetarier am Tisch sitzen, kann man mit vegetarischen Grillgerichten das gemeinsame Essen vielfältiger gestalten.

Generell gilt: Gegrillt werden kann grundsätzlich alles. Manches Gemüse und der meiste Grillkäse sollte in Alufolie eingewickelt gegart werden oder mithilfe von Aluschalen auf dem Grill zubereitet werden. Vegetarisches Grillgut ist viel hitzeempfindlicher als Fleisch und sollte deshalb an den Rand des Rostes gelegt werden.

Wer schwarze Stellen am Gemüse vermeiden will, kann den Grillrost auch etwas weiter nach oben versetzen. Damit das Gemüse auch ordentlich knusprig wird, bepinseln Sie es am besten mit Pflanzenöl. Wichtig ist hierbei, dass sich das Pflanzenöl bis auf 200°C erhitzen lässt.

Verwenden Sie die Variante mit der Alufolie oder der Aluschale, können Sie durch die Zugabe von Rosmarin, Thymian oder Fenchelsamen ein schmackhaftes Aroma erreichen. Mischen Sie das vegetarische Grillgut einfach mit den Kräutern und Gewürzen gut durch.

Leckere Ideen für vegetarisches Grillen:

  • Sojawürstchen und Tofu-Steaks
  • Halloumi-Käse und Feta
  • Grillzwiebeln
  • Crostini
  • Gefüllte Zucchini/Aubergine
  • Spieße mit Gemüse, Tofu oder Früchten

Das Gemüse hat Ihnen zu wenig Pep? Mit Ölen und raffinierten Dips können Sie dem Grillabend ganz leicht eine würzige Note verpassen. Beim Grillen entstehen sehr hohe Temperaturen, da sind hitzebeständige Öle sehr wichtig. Olivenöl, Erdnussöl und Rapsöl bringen Geschmack und halten die Hitze gut aus. Mithilfe von orientalischen und ausgefallenen Gewürzen können Sie Dips und Marinaden ganz leicht verfeinern. Besonders gut eignen sich Cayennepfeffer, Chili, Knoblauch und Curry. Na, schmecken Sie schon das feurige Tofu-Steak auf Ihrer Zunge?

Vegetarische Rezepte zum Nachgrillen

Gefüllte Zwiebeln vom Grill

Zwiebeln entwickeln auf dem Grill ein intensives Aroma, das einfach jedem schmeckt! Durch ihr zartes Fleisch werden Zwiebeln sehr schnell gar. Die einzelnen Schichten eignen sich ebenfalls für eine leckere Füllung. Schnell, einfach und vor allem vegetarisch!

Zutaten:

  • 4 festkochende Kartoffeln
  • 4 große Zwiebeln
  • 10 EL geriebener Käse (z.B. Pecorino)
  • 4 getrocknete Tomaten in Öl
  • 12 Salbeiblätter
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 EL Mascarpone
  • 2 EL Butter
  • 1 Zweig Rosmarin
  • Salz und Pfeffer
  • Alugrillschalen

Zubereitung:

  1. Garen Sie zuerst die Kartoffeln für 20 Minuten in kochendem Salzwasser. Pellen Sie die Zwiebel, aber schneiden Sie die Wurzelenden nicht ab. Zwiebeln ebenfalls 5 min garen, trocknen und abkühlen lassen.
  2. Die ausgekühlten Kartoffeln pürieren. Salbei und Tomaten fein hacken. Das Tomatenöl in einer Pfanne erhitzen und den Knoblauch hinzugeben. Mischen Sie dann Kartoffel, Salbei, Tomaten und Mascarpone. Das Ganze mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  3. Halbieren Sie die Zwiebeln und lösen Sie die drei äußeren Schichten. Füllen Sie danach die Kartoffelmasse in die ausgehöhlten Zwiebeln. Geben Sie den angebratenen Knoblauch und das Bratöl darüber. Streuen Sie nun den Käse über die Zwiebelhälften und legen Sie sie auf die Grillschalen. Ca. 20 Minuten auf dem Grill rösten lassen, servieren und fertig.

Vegan Grillen

Der Umstieg vom vegetarischen Grillen zum veganen Grillen ist gar nicht so schwer. Gemüse, Obst und Tofu können genauso gut gegrillt werden wie Käse. Auch die Auswahl an leckeren Dips, Saucen und Marinaden ist groß. Rauchiges Gemüse vom Grill schmeckt ausgezeichnet zu Seitanwürstchen und Tofu-Steaks. Damit auf dem Grill auch alles durchgebraten wird, sollten Sie festes Gemüse vorher kochen. Das erspart Ihnen eine lange Wartezeit. Gut eignen sich vor allem wasserarme Obst- und Gemüsesorten. So können Sie verkochtes und weiches Gemüse vermeiden. Wichtig ist, Gemüse immer mit Öl zu bestreichen, bevor es auf den Grill kommt. So bleibt es nicht am Rost hängen und verbrennt nicht so schnell.

Grillgemüse im Überblick:

  • Zucchini
  • Paprika
  • Pilze
  • Maiskolben
  • Kartoffeln
  • Möhren

Diese Gemüsesorten sind besonders wasserarm und können perfekt einzeln, aber auch als Spieße oder gefüllt gegrillt werden. Kartoffeln und Möhren gehören zu den festeren Sorten und sollten vorher gekocht werden. Vorgekochte oder Maiskolben aus der Dose gehören ebenfalls zum festen Bestandteil eines gemütlichen Grillabends oder am Lagerfeuer. Fleischlos Grillen heißt aber nicht nur Gemüse grillen, sondern auch Obst. Hier eignen sich einige Arten ebenfalls besser als andere. Zu den Top-Sorten gehören:

  • Mango
  • Ananas
  • Apfel
  • Pfirsiche
  • Feigen
  • Birnen
  • Bananen

Das Obst sollte allerdings nicht zu lange gegrillt werden. Einige Minuten von beiden Seiten reichen vollkommen aus. Lecker schmeckt Grillobst als Dessert oder als Fruchtspieß. Das bringt Abwechslung auf den Grill und in den Magen.

Damit lässt sich Gemüse am besten schneiden:

Vegane Rezepte zum Nachgrillen

Pilzpäckchen mit Guacamole

Pilze entfalten besonders gegrillt ihr volles Aroma. Zusammen mit Gewürzen wie Thymian und Rosmarin schmecken sie noch besser. Nichts geht über eine leckere Pilzpfanne vom Grill!

Zutaten:

  • 200 g Champignons
  • 200 g Kräuterseitlinge
  • 30 g getrocknete Soft-Tomaten
  • 200 g Austernpilze
  • 100 g grüne Pimentos
  • 5 EL Olivenöl
  • 8 Zweige Thymian
  • 1 Zweig Rosmarin
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Putzen Sie zuerst die Pilze und entfernen Sie die Stiele. Schneiden Sie Champignons und Kräuterseitlinge in dünne Scheiben. Die Tomaten ebenfalls in Scheiben schneiden. Die Pimentos waschen und trocknen lassen.
  2. Schneiden Sie aus Backpapier acht große Quadrate zu, die dienen später als Schälchen für die Pilzpfanne. Schichten Sie anschließend Pilze, Tomaten und Pimentos in die geölten Schalen. Öl, Salz und Pfeffer darüber geben.
  3. Pilzpfännchen bei mittlerer Hitze 10-15 min auf den Grill legen.
  4. Guacamole: Avocados halbieren, entkernen und das Fruchtfleisch mit einem Löffel lösen. Zusammen mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer pürieren. Mit den Pilzpäckchen servieren und fertig.

Grillananas mit Fruchtsirup

Nach einem deftigen Grillessen darf der Nachtisch nicht fehlen. Süßspeisen und Eis gehören der Vergangenheit an. Durch die noch warme Glut kann man perfekt Obst grillen. Gegrillte Ananas und Bananen schmecken nicht nur Vegetariern und Veganern. Der perfekte vegane Nachtisch für den Sommer!

Zutaten:

  • eine halbe Ananas
  • 3 Passionsfrüchte
  • 100 g Rübensirup
  • eine halbe Mango
  • 8 Blätter Zitronenverbene
  • 40 g geschmolzene Butter
  • 50 g Kokosnussfruchtfleisch

Zubereitung:

  1. Mischen Sie zuerst die Kerne der Passionsfrucht mit Limettensaft und Rübensirup. Würfeln Sie die Mango und das Kokosnussfleisch in feine Stücken. Geben Sie Mango, Kokosnussfleisch und die Zitronenblätter zu dem Sirup und mischen Sie das Ganze kräftig durch.
  2. Schneiden Sie die Ananas mit Schopf und Schale in gleichgroße Spalten. Anschließend die Schale bis zum Schopf entfernen und die Ananas mit der flüssigen Butter bepinseln. Lassen Sie die Ananas grillen bis sie goldbraun ist. Beträufeln Sie die Frucht vor dem Servieren mit dem Sirup.

Passendes Grillzubehör:

Tofu und Seitan statt Fleisch

Würstchen-Fan, aber kein Fleisch-Fan? Soja, Tofu und Seitan schaffen Abhilfe. Die Auswahl an veganem und vegetarischem Fleischersatz ist groß, selbst im Supermarkt. Die Ersatzprodukte erinnern in Konsistenz und Geschmack sehr an den von Fleisch, sind aber keins.

Was ist eigentlich Tofu?

Tofu ist rein pflanzlich und wird in Form von Tofu-Steaks oder Tofu-Hack immer beliebter. Auch beim veganen und vegetarischen Grillen gewinnt Tofu an immer größerer Bedeutung. Hergestellt wird Tofu aus Sojamilch. Er verfügt über einen recht neutralen Eigengeschmack und muss daher eingelegt, mariniert oder ordentlich gewürzt werden. Die Verarbeitung ist vielfältig. Man kann Tofu schneiden, würfeln, als Spieße oder Füllung verwenden. Sie können Tofu selbst marinieren, es gibt ihn aber auch schon fertig mariniert. Doch Tofu ist nicht gleich Tofu. Es gibt jede Menge verschiedene Sorten. Generell wird erst einmal in frischen und bearbeiteten Tofu unterschieden.

Frischer Tofu

Frischer Tofu ist unbehandelt und wird in der Regel für Suppen, Smoothies und als Milchersatz genutzt. Es gibt:

  • Seidentofu
  • asiatischer fester Tofu
  • westlicher fester Tofu

Seidentofu besitzt eine feine, puddingähnliche Konsistenz. Aufgrund der Konsistenz wird Seidentofu oft mit einem Löffel oder als Aufstrich verzehrt. Asiatischer fester Tofu erinnert an rohes Fleisch. Die Außenhaut ist fester als das Innere. Diese Art von Tofu kann problemlos mit Stäbchen oder mit einer Gabel verzehrt werden. Westlicher fester Tofu ist besonders fest und besitzt somit auch den geringsten Feuchtigkeitsgehalt. Der feste Tofu kann in Scheiben geschnitten werden, aber auch getrocknet und gehackt werden.

Bearbeiteter Tofu

Bearbeiteter Tofu wird an der Luft getrocknet und durch Bakterien langsam vergoren. Klingt eklig, schmeckt aber tatsächlich. Danach wird der trockene Tofu in verschiedenen Flüssigkeiten mariniert. Dafür bieten sich folgende Flüssigkeiten an:

  • Salzwasser
  • Essig
  • Chinesischer Wein

Tofu kann man aber nicht nur einlegen, sondern auch marinieren. Dafür wird klassisch eine Mischung aus Reiskörnern, Bohnenpaste und Sojabohnen verwendet. Generell kann man Tofu aber in jede Marinade einlegen, die man mag. Da der Tofu bereits vergoren und getrocknet ist, kann man ihn im Kühlschrank problemlos einige Jahre aufbewahren. Eine besondere Sorte ist der Stinktofu. Der Seidentofu wird hierfür durch eine besondere Lake aus Gemüse und Fisch fermentiert. Seinen Namen erhielt der Stinktofu durch seinen fauligen Geruch. Serviert wird der Stinktofu gern mit Sojasauce. Die Außenhaut wird auf dem Grill besonders knusprig.

Was ist eigentlich Seitan?

Seitan besitzt eine sehr ähnliche Struktur wie Tofu, besteht allerdings aus Weizeneiweiß. Daher ist der Proteingehalt von Seitan viel höher. Aus Seitan werden ebenfalls Steaks, Burger, Würstchen und Spieße hergestellt. Für den Grill ist also allerhand Auswahl dabei. Marinieren, Würzen und Einlegen ist ebenfalls möglich. Vor dem Grillen sollte die Flüssigkeit aus dem Seitan entfernt werden. So kann die Marinade besser aufgenommen werden. Am besten gelingt das durch das Auspressen mit Küchenpapier.

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