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Zu einem deftigen Braten oder einer cremigen Sahnesauce gibt es keine bessere Beilage als Knödel. Sie saugen den Bratensaft schön in sich auf und schmecken einfach himmlisch. Klöße gehen wirklich immer, ob Sommer oder Winter, denn auch in leichten Suppen und als Dessert machen sie was her. Für Kloßgenuss wie bei Oma reicht es jedoch nicht, die kleinen Bällchen als Instantware im Supermarkt zu kaufen. Man muss die Klöße selber machen. Hier erfahren Sie wie das geht – Schritt für Schritt.

Inhalt:

Die Geschichte der Klöße

Kloß kommt vom althochdeutschen Wort kloz und bedeutet so viel wie Klumpen, Knolle oder Kugel. Es wird vermutet, dass der Kloß aus Thüringen stammt und dort nach 1800 aus Mangel an Lebensmitteln durch schlechte Ernten und teures Getreide geschaffen wurde. Die bekanntesten Klöße sind daher die Thüringer Klöße. Da Klöße jedoch schon seit Jahrhunderten in weiten Teilen Deutschlands verbreitet sind, ist ihre Heimat schwer nachzuweisen.

Dementsprechend hat der Kloß viele Namen, so wird er in Süddeutschland und Österreich sowie Südtirol Knödel genannt. Bei den Schwaben ist die kleine Kugel unter Gleeß und Gneedle bekannt. Im fränkischen nennt man ihn Kließ oder Glües und in der Pfalz isst man den Knepp.

Klöße und Knödel aller Art

Die klassischen Klöße bestehen hauptsächlich aus Kartoffel. Doch es gibt viele Varianten der beliebten essbaren Bällchen, die ebenfalls unter diesen Begriff fallen. Unter den Kartoffelknödeln gibt es rohe oder grüne Klöße, Halbseidene Klöße, Schlesische Klöße, Marillenknödel und viele mehr.

Wer weiche Knödel mag greift auf gekochte Klöße zurück, die eine breiige Konsistenz haben. Rohe Kartoffelklöße haben mehr Biss, da sie aus ungekochten Kartoffeln gemacht werden. Außerdem gibt es noch Knödel, die zur Hälfte aus gekochten und zur anderen Hälfte aus ungekochten Kartoffeln hergestellt werden. Das ist zum Beispiel bei Thüringer Klößen und halbseidenen Klößen der Fall.

Semmelknödel sind in der österreichischen, süddeutschen und böhmischen Küche vertreten. Sie bestehen aus angetrocknetem Weißbrot, das in Milch eingeweicht und dann mit Petersilie, Eier und Zwiebeln gemischt, schließlich zu einem Teig verknetet und zu Bällchen gerollt wird. Serviettenknödel ähneln den Semmelknödeln, sind jedoch länglich und werden in Scheiben geschnitten serviert.

Außerdem gibt es noch die süßen Germknödel, Apfelknödel und Hefeklöße, die Mehl als Basiszutat haben. Aus Quark werden Topfenknödel und Zwetschgenknödel gemacht. Grießklöße können Suppenbeilage oder Teil süßer Speisen sein. Aus Fleisch macht man Königsberger Klopse, Frikadellen und Leberknödel.

Weitere Varianten unterscheiden sich auch durch ihre Füllung vom herkömmlichen Kartoffelknödel. Knödel können gefüllt werden mit:

  • Gerösteten Brotstücken
  • Hackfleisch
  • Frischkäse
  • Pilzen
  • Zwetschgen
  • Aprikosen
  • Spinat
  • Kräutern
  • u.v.m.

Klöße selber machen: so geht’s

Es gibt unzählige Rezepte zum Klöße selber machen. Je nachdem, welche Kloßvariante Sie am liebsten mögen, können Sie die Knödel aus noch heißen gekochten Kartoffeln, am Vortag vorgekochten Kartoffeln und rohen Kartoffeln zubereiten. Weil sie besonders belieb sind, zeigen wir Ihnen hier ein Rezept für Kartoffelklöße halb & halb.

Kartoffelklöße halb und halb selber machen

Zutaten für 4 Personen:

  • 1 kg mehlig kochende Kartoffeln
  • 1 Ei
  • Muskat
  • Evtl. etwas Kartoffelmehl oder -stärke
  • 1 Prise Salz

Zubereitung:

  1. Nehmen Sie die Hälfte der Kartoffeln und kochen Sie diese mit Schale in Salzwasser. Nehmen Sie die Kartoffeln, wenn sie weich sind vom Herd und lassen Sie diese abkühlen. Danach werden die Erdäpfel gepellt. Die andere Hälfte Kartoffeln wird ungekocht geschält, am besten mit einem Sparschäler wie dem Kyocera Pendelschäler.
  2. Reiben Sie die rohen Kartoffeln klein, legen Sie sie dann in ein Tuch und pressen Sie die gesamte Flüssigkeit aus ihnen heraus.
  3. Nun drücken Sie die gekochten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse. Vermischen Sie rohe und gekochte Kartoffeln und würzen Sie die Masse mit Salz und Muskat. Dann mischen Sie das Ei unter den Teig. Für festeren und besser formbaren Teig fügen Sie etwas Kartoffelmehl hinzu.
  4. Aus dem Teig können Sie nun Knödel in der Größe von Tennisbällen formen und diese in einem großen Topf mit gesalzenem Wasser 20 Minuten kochen. Alternativ geben Sie die Klöße in einen Dampfgaraufsatz und lassen sie im Wasserdampf schonend gar werden. Zum Schluss holen Sie die Knödel mit zum Beispiel dem Zwilling Schaumlöffel aus dem Topf und lassen sie abtropfen.

Tipp: Für Veganer eignen sich Thüringer Klöße hervorragen, denn sie werden nur aus Kartoffeln gemacht und mit gerösteten Brotwürfeln gefüllt. Das Ei bleibt weg.

Semmelknödel

Semmelknödel sind die ideale Möglichkeit, trockene Brötchen zu verwerten. Sollte von den leckeren Semmelknödeln etwas übrig bleiben, schneiden Sie sie am nächsten Tag in Scheiben und braten sie in Butter an.

Zutaten für 12 Klöße:

  • 8 bis 10 Brötchen vom Vortag
  • 500 ml Milch
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Öl
  • 4 bis 5 Eier
  • Salz
  • Petersilie

Zubereitung:

  1. Schneiden Sie die Brötchen in Scheiben und dann in Würfel, die Sie danach in eine Schüssel legen. Bestreuen Sie die Würfel mit Salz. Erhitzen Sie die Milch und gießen Sie diese über die Brötchen. Gut umrühren und abdecken.
  2. Während der Kloßteig zieht, schälen Sie die Zwiebel und schneiden sie in Würfel. Schwitzen Sie die Zwiebelstücken in einer Pfanne gut an. Waschen Sie die Petersilie ab und schütteln Sie sie trocken. Danach hacken Sie das Kraut mit einem Kräutermesser klein.
  3. Heben Sie die Eier, Petersilie und die gebratenen Zwiebeln unter die Brotmasse. Nun kneten Sie das Ganze mit den Händen zu einem Teig und lassen diesen 10 Minuten ziehen.
  4. Feuchten Sie Ihre Hände an und formen Sie aus dem Teig 12 Kugeln. Währenddessen kochen Sie gesalzenes Wasser auf. Legen Sie die fertigen Knödel in das Wasser und lassen Sie diese aufkochen. Danach stellen Sie die Hitze herunter und lassen die Semmelknödel für 20 Minuten ziehen. Zwischendurch die Klöße unter das Kochwasser drücken und umdrehen.
  5. Schwimmen die Semmelknödel an der Wasseroberfläche, können Sie sie herausnehmen.

Rezepte mit Klößen

Die fertigen Knödel essen Sie am besten als Beilage zu Wild, Rind oder Schwein in leckerer Bratensauce. Aber auch zu Geschnetzeltem passen Sie hervorragend. Knödel lassen sich außerdem wunderbar zu Gemüsepfannen mit leckerer Rahmsauce und in Suppen servieren.

Klöße in Pilz-Rahmsauce

Zutaten:

  • Selbstgemachte Kartoffelknödel
  • 125 g Porree
  • 50 g Speck (geräuchert, durchwachsen)
  • Etwas Mehl oder Saucenbinder
  • 1 Dose gemischte Pilze
  • 250 g frische Champignons
  • 300 ml Gemüsebrühe
  • 200 g Schlagsahne
  • 1 EL Butter
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Bereiten Sie die Knödel wie oben beschrieben zu.
  2. Als erstes waschen Sie den Porree. Danach schneiden Sie ihn in feine Ringe. Putzen Sie die Champignons und schneiden Sie diese in der Hälfte durch. Dann braten Sie den Speck mit dem Porree in einer Pfanne mit Butter an. Füllen Sie das Ganze in eine Schüssel um.
  3. Waschen Sie die gemischten Pilze und lassen Sie sie abtropfen. Braten Sie die Pilze in der Pfanne, in der Sie zuvor den Speck gebraten haben an. Geben Sie die Brühe und die Sahne dazu. Lassen Sie die Sauce aufkochen und binden Sie das Ganze mit Mehl oder Saucenbinder. Bei Bedarf mit Salz und Pfeffer würzen.
  4. Zum Schluss erhitzen Sie den Porree und den Speck in der Sauce. Nun können Sie die Pilz-Rahmsauce mit den Knödeln servieren.

Süße Quarkklöße mit Aprikosen

Diese kleinen Klöße sind beliebt bei Naschkatzen, denn sie sind schnell im Mund verschwunden und traumhaft lecker.

Zutaten:

  • 500 g Magerquark
  • 300 g Aprikosen aus der Dose
  • 200 g Semmelbrösel
  • 2 Eigelb
  • 70 g Zucker
  • 70 g geriebene Mandeln
  • 200 ml Weißwein
  • 2 EL Aprikosenlikör
  • 2 TL Speisestärke
  • 1 EL Zimt

Zubereitung:

  1. Geben Sie den Quark auf ein Küchentuch und drücken Sie die Feuchtigkeit sorgfältig heraus. Nehmen Sie die Aprikosen aus der Dose und schneiden Sie diese in Spalten.
  2. Vermischen Sie in einer Schüssel 160 g Semmelbrösel und 1 EL Zimt. Vermengen Sie den Quark nun mit Eigelb, 50 g Zucker, Mandeln und den restlichen Semmelbröseln. Die Masse muss 30 Minuten im Kühlschrak ruhen.
  3. Geben Sie den übrigen Zucker mit Aprikosenlikör und Weißwein in einen Topf zum Aufkochen. Dann mischen Sie die Speisestärke mit 1 TL Wasser. Geben Sie nun die Speisestärke in den Topf und lassen das ganze nochmals aufkochen. Anschließend die Aprikosen mit in die Sauce geben.
  4. Als nächstes erhitzen Sie einen Topf mit Wasser und feuchten Ihre Hände an. Jetzt lösen sie etwas von dem Quark aus der Schüssel und formen 20 kleine Knödel daraus. Geben Sie die Bällchen für 6 bis 8 Minuten in das kochende Wasser.
  5. Nachdem Sie die Klöße aus dem Wasserbad geholt haben, wälzen Sie diese in dem Zimtgemisch und servieren sie mit Aprikosenkompott.
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