weltvegantag

Der internationale Weltvegantag am 1. November ist ganz der veganen Ernährung und Lebensweise gewidmet. Ins Leben gerufen wurde er im Jahr 1994 zum 50. Geburtstag der Vegan Society. Vegan zu Leben bedeutet, auf Lebensmittel und andere Erzeugnisse tierischen Ursprungs zu verzichten und so Umwelt und Tier zu schützen. Doch sich vegan zu ernähren bedeutet nicht nur Verzicht. Nutzen Sie am Weltvegantag die Gelegenheit, sich in der veganen Küche auszuprobieren und neue Zutaten wie Quinoa, Tofu und Reissahne kennenzulernen. Denn das Angebot an nichttierischen Produkten ist groß und vielfältig. Verschaffen Sie sich mit uns einen Einblick in die vegane Ernährung und reizen Sie Ihre Geschmacksknospen mit neuen Aromen!

Inhalt:

Warum Vegan leben?

Hauptbeweggrund für mehr und mehr Menschen, sich vegan zu ernähren, ist der Schutz der Tiere und der Umwelt. Veganer sind gegen die Ausbeutung und Tötung von Tieren für das eigene Wohl und verzichten deshalb auf tierische Produkte. Zudem ist die Massentierhaltung eine Hauptursache für die von uns verursachte Treibhausgasemission.  Den Nutztieren kommt auch ein Großteil der weltweit angebauten Getreide und Sojabohnenbestände in Form von Futter zugute. Durch die Reduzierung der Massentierhaltung, die aus dem Verzicht auf Fleisch entstehen würde,  erhoffen sich viele eine Verringerung des Welthungers. Diese und viele andere Gründe bewegen die Menschen dazu, ihre Ernährung umzustellen und ihren Fleischkonsum bewusst zu reduzieren. Vielen fällt es jedoch immer noch schwer, veganer Ernährung etwas abzugewinnen, da Sie glauben vegane Gerichte schmecken nicht.

Vegane Ernährung ist nicht kompliziert

Vegan zu kochen, kann für Hobbyköche eine richtige Herausforderung darstellen. Doch entgegen der Vorstellung vieler müssen vegane Gerichte nicht immer kompliziert und zeitaufwendig sein. Viele Gerichte wie Chili con Carne und Aufläufe lassen sich einfach abwandeln, indem die tierischen Produkte durch nichttierische Produkte ersetzt werden. Für alle Einsteiger in das Thema geben wir hier einen Überblick über leckere vegane Alternativen.

Mehr Gemüse auf dem Tisch

Veganes Essen besteht vor allen natürlich aus einem: Gemüse! Im ersten Moment mag das langweilig klingen, denn gekochtes, gegartes und gebratenes Gemüse ist für uns meistens nur eine Beilage. Doch durch vegane Rezepte können Sie jede Menge neu Zubereitungsarten für Gemüse und vor allem viele neue Gemüsesorten kennenlernen.

Veganer nutzen nämlich die ganze Bandbreite der von der Natur gebotenen Nahrungsmittel aus und haben vergessene Zutaten, wie Mangold, Schwarzwurzel und Topinambur für sich entdeckt. Dabei richten Sie sich oftmals nach saisonalen Angeboten. Im Frühling gibt es frischen Feldsalat und Spinat und im Herbst kommt Kürbis und Wurzelgemüse auf den Tisch.

Auch ganz ohne kochen, können sie vegan genießen. Rohkost ist für Gesundheitsbewusste kein Fremdwort und wird auch in der veganen Küche geschätzt. Ansonsten sind Hülsenfrüchte und Pseudogetreide in der veganen Küche beliebt. Denn Sie lassen sich leicht kochen und sind voller Eiweiß und Nährstoffe.

Vegan kochen: Soja statt Fleisch

Tofu hat leider nicht viele Fans. Viele Menschen verschmähen Ihn, da er einen geringen Eigengeschmack hat oder stark nach Soja schmeckt. Doch der Fleischersatz ist ganz und gar nicht fade. Es ist nur wichtig zu wissen, wie man ihn zubereiten muss. Tofu saugt Gewürze stark auf. Um das Aroma dieser anzunehmen, muss er deshalb stark gewürzt oder mariniert werden. Wenn Sie also den Geschmack von Naturtofu nicht so sehr mögen, empfehlen wir Ihnen entweder, schon fertig marinierten Tofu zu kaufen oder ihn selbst über Nacht in Marinade einzulegen. Auch geräucherter Tofu eignet sich für Beginner zum Kochen gut.

Beim Kreieren ihrer eigenen Tofu-Rezepte können Sie Ihrer kulinarischen Kreativität also freien Lauf lassen. Soja-Produkte als Ersatz zum Tierprodukt gibt es in vielen verschiedene Formen.  So wird Sojagranulat in vielen Gerichten anstelle von Hackfleisch verwendet.

Veganer Ersatz für Milch, Ei und Co.

Alternativen zu Milch und Milchprodukten gibt es immer mehr. Milch, Joghurt und Sahne werden für vegane Produkte aus Soja, Hafer, Mandeln und Reis hergestellt. Die tägliche Butter für das Brot kann ganz leicht durch Pflanzenmargarine ersetzt werden. Und es gibt auch veganen Reibekäse, der auf Pizzen und Aufläufen verteilt wird.

Eier werden vor allem in der Backküche oft zum Binden des Teigs benutzt. Auch hierfür gibt es Ersatz. So kann für Gebäck und Kuchen auch Ei-Ersatz in Form von Pulver oder Sojajoghurt benutzt werden. Alternativ lassen sich zum Beispiel Kekse prima mit Apfel- oder Bananenmus binden. So erhalten Sie zusätzlich einen frischen und fruchtigen Geschmack. Das morgendliche Rührei kann durch zerkleinerten Seidentofu ersetzt werden.

Auch auf Honig verzichten viele Veganer. Beliebte pflanzliche Süßungsmittel für Tee oder Süßwaren sind Ahorn- und Zuckerrübensirup oder Agavendicksaft.

Übrigens: Fertiger Blätterteig aus dem Supermarkt wird oftmals ohne Butter oder andere tierische Produkt hergestellt und ist somit auch für vegane Gerichte geeignet. Schauen Sie beim Kauf einfach mal auf die Zutatenliste des Blätterteigs, um sich zu vergewissern. Hieraus können zum Beispiel tolle vegane Teigtaschen mit Spinatfüllung oder süßes Gebäck hergestellt werden.

Rezepte zum Weltvegantag

Sicher sind Sie jetzt auf den Geschmack gekommen und wollen sich in der veganen Küche etwas austoben. Stürzen Sie sich nicht gleich auf Großprojekte in der Küche und beginnen Sie klein. Hier finden sie zwei simple vegane Rezepte zum Nachkochen.

Rezept: Auberginen-Tomaten-Aufstrich

Vegane Alternativen für Wurst, Käse und Co. finden Sie in jedem Bio-Laden. Leider sind diese oftmals recht teuer und man muss sich zudem erst einmal durchprobieren, um herauszufinden, welcher vegane Aufstrich einem zusagt. Günstiger und genau nach Ihrem Geschmack sind selbstgemachte vegane Brotaufstriche.

Zutaten:

  • 2 Auberginen
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 geschälte Tomaten
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Bund Petersilie
  • Salz
  • Pfeffer
  • Cayennepfeffer

Zubereitung:

  1. Heizen Sie den Ofen auf 200 °C Umluft (Ober- und Unterhitze 220 °C) vor. Schneiden Sie nun die Haut der Aubergine an mehreren Stellen ein. Die Aubergine muss dann auf einem Rost auf der mittleren Schiene ca. 40 Minuten backen. Sie ist fertig, wenn die Haut ausgetrocknet ist und feine Risse bildet. Die Einschnitte verhindern das Platzen im Ofen.
  2. Danach schlagen Sie die Aubergine zum Ruhen in ein feuchtes Tuch ein. Zum Entfernen der Haut benutzen Sie am besten ein Schälmesser. Haben Sie die Haut vollständig entfernt, schneiden Sie den Stiel ab. Würfeln Sie das Fleisch der Aubergine und träufeln Sie Zitronensaft darüber.
  3. Im nächsten Schritt bereiten Sie die restlichen Zutaten vor. Schneiden Sie hierfür die Tomaten in grobe Stücke. Schälen Sie die Zwiebeln und den Knoblauch und schneiden Sie auch diese grob. Nun waschen, zupfen und zerhacken Sie die Petersilie. Hierzu eignet sich ein Wiegemesser gut.
  4. Dann geben Sie die vorbereiteten Zutaten in einen Mixer und pürieren Sie sie. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen. Die Petersilie können Sie entweder mit in die Paste geben oder vor dem Servieren lose drüberstreuen.

Rezept: Chili sin Carne

Chili schmeckt auch ganz ohne Fleisch hervorragend. Das Hackfleisch wird hier durch sogenanntes Sojagranulat ersetzt. Dieses ist in der veganen Küche ein beliebter Fleischersatz und kommt in veganer Bolognese, Gemüsefüllungen, Aufläufen und vielen anderen Gerichten zum Einsatz.

Zutaten für 4 Portionen:

  • 120 g Sojagranulat
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 2 Zwiebeln
  • ½  Chili gehackt
  • ½  Knoblauchzehe
  • 50 g Tomatenmark
  • 1 Dose geschälte Tomaten
  • 150 g gegarte Kidneybohnen
  • 100 g Mais
  • 3 EL Öl
  • 4 g scharfes Paprikapulver
  • Salz
  • Pfeffer
  • Zucker

Zubereitung:

  1. Schälen Sie die Zwiebeln und den Knoblauch und schneiden Sie beides in feine Würfel. Schneiden Sie die Chilischote auf und entfernen Sie die Kerne. Nun hacken Sie eine Hälfte der Chili mit einem Officemesser klein und legen sie dann beiseite. Dann würfeln Sie die Tomaten grob.
  2. Wärmen Sie die Gemüsebrühe in einem Topf kurz auf. Ist die Brühe heiß, stellen Sie den Herd aus und geben das Sojagranulat hinein. Dieses muss nun 10 bis 15 Minuten einweichen. Danach holen Sie das Granulat aus der Brühe heraus und lassen es abtropfen.
  3. Braten Sie dann das Granulat in einem Topf mit Öl und den Zwiebeln kurz an und geben dann Knoblauch, Chili, Paprikapulver und Tomatenmark dazu. Anschließend mischen Sie die Tomaten und die Brühe dazu und lassen das Ganze 2 Stunden kochen.
  4. Geben Sie nun die Kidneybohnen und den Mais dazu und würzen Sie das Chili mit Salz, Pfeffer und Zucker. Vor dem Servieren muss das Chili noch einmal aufkochen. Schmeckt besonders gut mit Reis, Nachos oder zu Brot.

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