muscheln

Muscheln gelten in vielen Ländern als Delikatesse und doch haben viele Menschen Berührungsängste mit dem doch etwas besonderen Lebensmittel. Dabei ist deren Zubereitung gar nicht schwer und Sie können das problemlos zu Hause machen. Bei der Vorbereitung und Zubereitung gibt es allerdings einige Dinge zu beachten.

Inhalt:

Muschelsaison

Dauert die Muschelsaison von Oktober bis Februar? Oder doch bis März? Oder ist sie ganzjährig? Die alte Regel, Muscheln solle man nur in Monaten, die mit einem R enden essen, stammt noch aus einer Zeit, in der ununterbrochene Kühlketten nicht gewährleistet werden konnten. Bei großer Wärme verdirbt Muschelfleisch schneller, wie jedes andere Fleisch auch. In den Zeiten von Kühl- und Gefrierschrank ist das aber kein Grund mehr, auf Muscheln zu verzichten, wenn es wärmer wird.

Bei Hitze bilden sich allerdings bestimmte Algen im Ozean, die für den Menschen gefährlich werden können. Deshalb werden Muscheln, die zum Verzehr bestimmt sind, streng kontrolliert. Außerdem werden sie oft noch eine Weile in frischem Wasser gehalten und werden so ordentlich durchgespült. Damit ist dies also auch kein Grund, warum Muscheln nach Februar nicht gegessen werden sollten.

In anderen Ländern, wie Belgien und den Niederlanden, hält sich an die alte Regel schon lange keiner mehr. Dort kommen die Weichtiere das ganze Jahr über auf den Tisch.

Besonderheiten von Muscheln

Muschel ist nicht gleich Muschel. Bei den verschiedenen Arten gibt es Unterschiede bei der Zubereitung und natürlich auch beim Geschmack. Allgemein kann man aber über alle Muschelarten sagen, dass sie viel Eiweiß liefern und dabei fett- und kalorienarm sind. Außerdem sind sie eine gute Quelle für Jod, was die Schilddrüse in ihren Aufgaben unterstützt und zum Beispiel den Stoffwechsel ankurbelt.

Insgesamt gibt es fast 30 essbare Muschelarten, die beliebtesten sind:

  • Miesmuscheln
  • Austern
  • Jakobsmuscheln
  • Venusmuscheln

Wichtig: Muscheln, die sich während des Kochens nicht geöffnet haben, dürfen nicht gegessen werden! Diese Muscheln sind eventuell schon tot und können giftig sein.

Ursprünglich sollen auch vor dem Kochen leicht geöffnete Muscheln nicht gegessen werden, wenn man aber Muscheln im Supermarkt kauft, kommen die meist vakuumverpackt und wenn diese Plastikverpackung geöffnet wird, öffnen sich viele der Muscheln ein wenig.  Diese kann man in kaltes Wasser legen, dann schließen sie sich selbst wieder.

Muscheln zubereiten

Bevor das eigentliche Kochen beginnt, müssen Muscheln gründlich gereinigt werden. Bürsten Sie Ihre Muscheln dafür unter fließendem, kaltem Wasser gründlich ab. Bei Miesmuscheln müssen eventuell die sogenannten Bärte entfernt werden, das geht mit einer Handbürste oder einfach mit den Fingern. Kalk und andere Verschmutzungen können Sie mit einem Messer abschaben.

Miesmuscheln in Weißwein

Zutaten:

  • 2 kg Miesmuscheln
  • 2  Zwiebel(n)
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 1 Möhre
  • 1 EL Butter
  • Lorbeerblatt
  • 1/4 TL Cayennepfeffer
  • 400 ml Weißwein, trocken

Zubereitung:

  1. Schälen Sie Zwiebel und Knoblauch und schneiden Sie beides in feine Scheiben. Schneiden Sie die Möhre in feine Würfel.
  2. Erhitzen Sie in einem großen Top die Butter und dünsten Sie darin Zwiebel, Knoblauch und die Möhre glasig an. Geben Sie das Loorbeerblatt und den Cayennepfeffer hinzu und lassen Sie alles kurz schwitzen.
  3. Gießen Sie den Weißwein dazu und lassen Sie alles aufkochen.
  4. Geben Sie die Muscheln dazu und lassen Sie bei geschlossenem Topfdeckel alles 10 bis 15 Minuten kochen (bis sich die Muscheln geöffnet haben). Sortieren Sie alle geschlossenen Muscheln aus.

Statt Weißwein kann man für eine alkoholfreie Variante auch Gemüsebrühe nehmen, da 300 ml. Nach Wunsch kann auch gern mehr Butter und/oder Knoblauch verwendet werden.

Austern essen

Austern sind ein spezieller Fall, denn die werden in Europa üblicherweise roh gegessen. Natürlich können Austern auch gekocht oder gebacken werden, aber wir stellen Ihnen hier die traditionelle Variante vor. Auch hier gibt es einiges vorzubereiten.

Bei rohen Austern sollten Sie auf absolut frische Muscheln zurückgreifen. Tiefgekühlte sind da nicht zu empfehlen.

Rohe Austern öffnen, servieren und essen

Am besten lassen Sie die Austern schon etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur stehen. Das Erleichtert das Öffnen. Schützen Sie die Hand, die die Auster festhält, um Verletzungen durch die spitze Schale zu vermeiden. Dafür gibt es spezielle Handschuhe.  Fahren Sie mit einem Austernmesser zwischen die Hälften der Schale und hebeln Sie diese auf. Wenn Sie kein Austernmesser verwenden, besteht die Gefahr, dass es abrutschen und Sie verletzen könnte. Entfernen Sie Flüssigkeit, Schmutz und mögliche Schalensplitter sorgfältig, dazu können Sie die Auster auch unter klarem Wasser abspülen.

Lösen Sie mit dem Messer das Fleisch von der Muschelschale ab. Serviert werden Austern traditionell auf Eis, mit einer Zitronenscheibe. Beträufeln Sie die Auster mit einem Spritzer Zitronensaft, heben Sie dann das flache Ende der Schale zum Mund und lassen Sie das Muschelfleisch hinein gleiten. Hierbei spricht man davon, dass die Muscheln geschlürft werden – so klingen soll es allerdings nicht. Natürlich kann man die Austern auch mit einer Gabel essen. Dafür gibt es spezielle Austerngabeln, aber jede andere Gabel tut es notfalls auch.

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